Stud. zuerst in Wien, dann in München bei J. Lange, bereiste den größten Teil Europas, Mittel- und Nordamerikas. 1864–67 als Hofarchitekt in Mexiko, wo K. Paläste in Mexiko und Chapultepec restaurierte und Pläne für die Casa Cortez entwarf. Nach der Erschießung K. Maximilians kehrte K. nach Wien zurück, wo er sich hauptsächlich der „Restaurierung“ mittelalterlicher und barocker Paläste widmete. Wenn auch heute vom denkmalpfleger. Standpunkt K.s Veränderungen an hist. Bauwerken angeprangert werden, so bieten die Gesamtschöpfungen, wie Burg Kreuzenstein für Gf. Wilczek, ein eindrucksvolles Bild des Historismus und der romant. Freude an mittelalterlicher Kunst am Ende des 19. Jh., die der wiss. Wertung dieser Epoche und dieser Stile vorangegangen sind.
Literatur: Wr.Ztg. und N.Fr.Pr. vom 3. 9. 1895; P. Kortz, Wien am Anfang des 20. Jh., Bd. 2, 1906; K. Höss, Fürst Johann II. von Liechtenstein und die bildende Kunst, 1908; J. Paukert, Kreuzenstein, 1911; A. Walcher-Molthein, Burg Kreuzenstein an der Donau, 1914; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Thieme–Becker.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 277f.