Kaminka, Aharon

Kaminka Aharon (Armand), Rabbiner und Religionswissenschafter. * Berdyciv (Ukraine), 5. 5. 1866; † Tel-Aviv (Israel), 12. 3. 1950.

Stud. am orthodoxen „Hildesheimer“ Rabbinerseminar in Berlin und an der Sorbonne in Paris. 1893–97 Rabbiner in Prag, 1897–1900 Oberrabbiner in Esseg (Slawonien). 1897 nahm er am 1. Zionistenkongreß in Basel teil, auf dem er das Referat über die Kolonisation Palästinas hielt. Später jedoch betätigte er sich nicht mehr zionist., sondern widmete sich wiss. und karitativen Aufgaben. Seit 1901 Sekretär der Israelit. Allianz in Wien. 1901–24 hielt er Vorlesungen am jüd. Lehrhause (Beth-Hamidrasch) in Wien. 1924 begründete er in Wien das Maimonides-Inst. für religiöse wiss. Stud. Seit 1926 las er an der Univ. Wien über Talmud und jüd. Religionsphil. 1935 beteiligte er sich auf Einladung der span. Regierung an der 800-Jahrfeier für Maimonides in Cordova. 1938 übersiedelte er nach Palästina, wo er seine bereits in Wien begonnene Tätigkeit, griech. und latein. Klassiker ins Hebr. zu übertragen, fortsetzte. Für diese Übers. wurde er mit dem Tschernichowskypreis, der von der Stadt Tel-Aviv für Übers. ins Hebr. verliehen wird, ausgezeichnet.


Literatur: Hazefira vom 22. 4., Hadoar vom 27. 7. 1927; Enc. Jud.; Univ. Jew. Enc.; Wininger.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 207f.
geboren in Berdytschiw
gestorben in Tel Aviv

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