Jülg, Bernhard

Jülg Bernhard, klass. Philologe und Sprachforscher. * Ringelbach b. Oberkirch (Baden-Württemberg), 20. 8. 1825; † Innsbruck, 14. 8. 1886.

Besuchte das Gymn. in Offenburg und Mannheim, stud. mit Hilfe verschiedener Stipendien 1844 an der Univ. Heidelberg, 1845–47 an der Univ. Berlin klass. Philol., allg. Sprachwiss. und asiat. Sprachen. 1847 erhielt er das Doktordiplom der Phil. von der Univ. Kiel nach Veröffentlichung der „Initia linguae Calmuccicae“, die er auf Grund einer kalmück. Übersetzung des Evangelisten Matthäus als erster bearbeitet hatte. 1848 legte er das philolog. Staatsexamen in Karlsruhe ab, 1848–50 lehrte er an den Lyceen in Heidelberg, Freiburg i. Br. und Rastatt. Zu Ostern 1851 nach Österr. berufen, wirkte er zunächst als ao. Prof. der klass. Philol. an der Univ. Lemberg, ab 1853 als o. Prof. an der Univ. Krakau und ab 1863 als o. Prof. an der Univ. Innsbruck, 1868 Rektor. Mit Arbeiten auf dem Gebiet der klass. Philol. beginnend, widmete er sich immer mehr der vergleichenden Sprachwiss. und der Erforschung asiat., besonders mongol. Sprachen. Durch seine Ausgaben bisher unbekannter mongol. Texte förderte er auch die vergleichende Märchenforschung. Mitgl. der Dt. Morgenländ. Ges. zu Halle-Leipzig, der Akad. d. Wiss. in Wien u. a. gel. Ges.


Literatur: Wr.Ztg., 1861, n. 191, S. 2969; Süddt. Ztg., 1861, n. 437; Tiroler Stimmen, 1873, n. 151; Innsbrucker Tagbl. und Bote für Tirol und Vorarlberg vom 16. 8. 1886; Literar. Ztg., Berlin, 1847, n. 21 und 23; Heidelberger Jbb. der Literatur, 1847, n. 10, S. 149; Neue Jenaische allg. Literatur-Ztg., 1847, n. 288; Hall. allg. Literatur-Ztg., 1848, n. 132–37; Z. für die österr. Gymn., Bd. 12, 1861, S. 809; Almanach Wien, 1887; Wurzbach.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 141f.
geboren in Ringelbach
gestorben in Innsbruck

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