Jeitteles, Ludwig Heinrich

Jeitteles Ludwig Heinrich, Zoologe und Prähistoriker. * Wien, 12. 1. 1830; † Wien, 25. 1. 1883 (Selbstmord).

Sohn des Schriftstellers Andreas Ludwig J. (s. d.), Bruder des Germanisten Adalbert J. (s. d.); stud. Naturwiss. an der Univ. Wien, legte 1855 die Lehramtsprüfung ab und unterrichtete an Mittelschulen in Marburg 1856, Graz 1857, Troppau 1857/58, Kaschau 1858–61 und nach zwei Jahren, die er privat in Wien verbrachte, 1862–65 in Olmütz und 1865–70 in St. Polten, dann 1870–74 an der Lehrerbildungsanstalt Salzburg und 1874–83 an der Lehrerinnenbildungsanstalt in Wien. In der Nähe seiner Lehrorte Troppau und Olmütz zutage gekommene prähist. Funde lenkten sein Interesse auf die Vorgeschichte und ließen ihn diese Funde richtig einordnen und beschreiben. Zoolog. Arbeiten galten der Ornithol. und Ichthyol., vor allem aber der Geschichte der Haustiere. Ein weiteres Studiengebiet J.s waren die Erdbeben. 1858 bereiste er im Auftrag der Akad. d. Wiss. in Wien Oberungarn zum Stud. der beim Erdbeben vom 15. Jänner aufgetretenen Erscheinungen.


Literatur: Freie schles. Presse 1883, n. 46; St. Pöltner Wochenbl. 1883, n. 5; Der Thierfreund 1883, n. 2; Österr. Schulbote 1883, n. 8; Z. des Salzburger Lehrer-Ver., 13, 1883, n. 2; Mitth. des ornitholog. Ver. in Wien, 7, 1883, S. 109–11; Notizen-Bl. der hist.-statist. Section der k. k. mähr. schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. ( = Beilage zu den Mitt. der Ges.), 1884, n. 1, S. 1–5 (mit Werksverzeichnis); Botanik und Zoologie in Österr.; Poggendorff 3; Szinnyei 5; Wurzbach.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 95
geboren in Wien
gestorben in Wien

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