Jaksch von Wartenhorst, August

Jaksch von Wartenhorst August, Historiker. * Prag, 2. 1. 1859; † Klagenfurt, 3. 1. 1932.

Sohn des Vorigen, Bruder des Folgenden; stud. zuerst an der Univ. Prag Med., 1876–78 Geschichte bei K. Höfler (s. d.), 1879–81 in Wien am Inst. für österr. Geschichtsforschung. Über Empfehlung von Th. v. Sickel übernahm er 1882 Ordnungsarbeiten für den Kärntner Geschichtsver.; 1883 bereits Vereinsarchivar, 1889 Ausschußmitgl. des Geschichtsver., 1891 Korr. der Zentralkomm. für Kunst- und hist. Denkmäler, 1898 einstimmige Verleihung des Titels Landesarchivar durch den Landtag, 1903 erster wirklicher Landesarchivar. Als Archivar aus Berufung, als Bibliothekar, Museumsleiter, Numismatiker und Zeitschriftenredakteur, als Quellenforscher und Geschichtsschreiber war seine Lebensarbeit der Kärntner Heimatforschung gewidmet. In jeder Periode der Geschichte bestens bewandert, lag das Schwergewicht seiner Leistungen in der auch für andere Länder wegweisenden Arbeit für das frühe und hohe Mittelalter Kärntens. Seine „Monumenta historica ducatus Carinthiae“, eine vollständige Quellensmlg. bis 1269, brachten erstmals für ein lokales Gebiet alle Errungenschaften der modernen Urkundenlehre zur Anwendung. 1897–1912 leitete er den kulturwiss. Teil der Z. „Carinthia“, die er zu großem Ansehen brachte. Er war auch Mitarbeiter am Hist. Atlas der Alpenländer. Für immer grundlegend bleibt, was J. im Vereins- und Landesarchiv und in zahlreichen örtlichen Kärntner Archiven an mustergültigen Ordnungsarbeiten geleistet hat. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. 1904 Dr.phil.h.c. der Univ. Graz, 1907 korr. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien und Ehrenmitgl. des Kärntner Geschichtsver., 1928 Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österr., Ehrenmitgl. des Steir. Geschichtsver., des Ver. für Salzburger Landeskde., 1929 Mitgl. der Bayer. Akad. d. Wiss.


Literatur: N.Fr.Pr. vom 5. 1. 1932; Carinthia 1, Jg. 103, 1913 (Festschrift zum 30-jährigen Jubiläum als Vereinsarchivar), Jg. 122, 1932; Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde.,Jg. 72, 1932, S. 168; Almanach Wien, 1932; MIÖG, Bd. 47, 1933, S. 133 ff., Erg. Bd. 17, 1954, S. 177 f.; Santifaller n. 90.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 66
geboren in Prag
gestorben in Klagenfurt

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