Ilwof, Franz

Ilwof Franz, Schulmann, Jurist und Heimatforscher. * Graz, 4. 9. 1831; † Graz, 21. 5. 1916.

Der Großvater väterlicherseits war Rtm. der russ. Armee und erhielt bei Verleihung der österr. Staatsbürgerschaft den Namen Ilwof. I. stud. an der Univ. Graz, 1853 Dr. phil., 1860 Dr. jur. Lehramtsprüfung aus Geschichte, Geographie und Germanistik in Wien. Seit 1855 Lehrer, 1875–90 auch Dir. an der Landes-Oberrealschule in Graz. Zwischen 1869 und 1908 auch Honorardoz. für Staatswiss. an der Techn. Hochschule, der er seine auserlesene Büchersmlg. (Bibliotheca Ilwofiana) vermachte. Mitgl. der Staatsprüfungskomm. für Vermessungsgeometer (Verwaltungsrecht) und der staatswiss. Prüfungskomm. an der Univ., 1886 Regierungsrat, 1908 Hofrat. Im kommunalen Leben der Stadt vertrat er das dt.-liberale Bürgertum, 1870–75 Mitgl. des Gemeinderates, 1870/71 Stadtrat. 1869–74 Stadtschulinspektor, 1874–80 Vertreter der Stadtgemeinde im steiermärk. Landesschulrat, seit 1869 Verwaltungsrat, ab 1902 Vizepräs. der Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsanstalt. Unter seinen zahlreichen Publ., die zum Großteil in den Organen des Hist. Ver. und der Hist. Landeskomm. für Stmk., deren Mitgl. er war, erschienen sind, überwiegen Arbeiten zur steir. Landeskde., mehrere betreffen Erzh. Johann, eine besondere Vorliebe galt der Biographie verdienter Heimatforscher.


Literatur: Wr. Montags-Revue, 1911, n. 36; Grazer Tagespost vom 22. 5. 1916 und vom 21. 5. 1936; 40. Jahresber. der Stmk. Landes-Oberrealschule in Graz, 1890/91, S. 62; Z. des Hist. Ver. für Stmk., Jg. 17, 1919, S. 357–68 (Werksverzeichnis, 80 Titel); B. Sutter, Reg. zu dem im Jg. 41 (1950) der Z. d. Hist. Ver. für Stmk. veröffentlichten Verzeichnis der in den Schriften des Hist. Ver. erschienenen Abhh. und Aufsätze, 1953, S. 6, F.I. (58 Titel); Kosch, Das kath. Deutschland.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 30
geboren in Graz
gestorben in Graz

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