Holzapfel, Rudolf Maria

Holzapfel Rudolf Maria, Philosoph. * Krakau, 26. 4. 1874; † Elfenau b. Bern (Schweiz), 8. 2. 1930.

Sohn eines Arztes; stud. bis 1901 in Zürich und verbrachte den größten Teil seines Lebens auf Reisen. Mehr in prophet.-dichter. Ausdrucksweise als in der Begriffssprache der Phil. entwickelte H. sein „Panideal“ als die Lehre von der Erneuerung der Menschheit aus dem Gewissen, das sich der Rangordnung der Menschenwerte unterstellt, und aus einer zwar allg., aber nach Maßgabe der Verwirklichungsmöglichkeit der einzelnen und der Gruppen differenzierten mitfühlenden Menschenliebe. Ziel ist, daß alle Kräfte der Seele aus ihrer gegenwärtigen Zerrissenheit zu einer inneren Einheit zusammenfinden und so die Menschheit aus dem Chaos des Völkerhasses zu einem erdumfassenden Einklang der Gruppen geführt werde und diese selbst sich zu „Völkern des Geistes“ umbilden und neue Kulturen zu gestalten vermögen. Hinter dieser Hingabe an die Ziele der „neuen Menschheitskunst“ stand für H. der Glaube an „unabsehbar vollkommenere Wesen“, die den Menschen in Verständnis und Mitgefühl ihre Hilfe und Mitwirkung gewähren.


Literatur: Ein Gestalter der Zukunft. Aus Leben und Werk R. M. H.s, hrsg. von H. Zbinden, 1932 (mit Bibliographie); A. B. Ekowski, Der Dichterphilosoph R. H., 1935; Ziegenfuß I, S. 550ff.; Enc. Fil.; Kosch.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 407f.
geboren in Krakau
gestorben in Elfenau (Bern)

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