Neffe des Vorigen, Vetter des Industriellen und Bankfachmannes Theodor v. H. (s. d.). Besuchte die Realschule am Wr. Polytechn. Inst. und war nach Absolv. der mechan. Stud. am Polytechn. Inst. vier Jahre in der Wr. Maschinenfabrik H. D. Schmidt und anschließend daran im Ausland tätig. 1848 nach Österr. zurückgekehrt, trat er in den Dienst des Min. für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, Sektion für Staatseisenbahnbetrieb, wo er unter Ghega (s. d.) mit der Errichtung der ersten eisernen Brücken in Österr. (1851–1852) betraut war und (1852–55) zur Mitarbeit bei der in Fertigstellung begriffenen Semmeringbahn und der im Bau befindlichen Südlichen Staatsbahn herangezogen wurde. 1855, wegen des beginnenden Verkaufs (1855–59) der Staatsbahnen, trat er zur k. k. privileg. Staatseisenbahnges. über, wo er Obering. und Vorstand des Konstruktionsbüros wurde. 1856 trat er in den Dienst der damals im Entstehen befindlichen Kn. Elisabeth-Westbahn, bei der ihm die Leitung des Brückenbaudienstes und des Maschinenwesens übertragen wurde. H. beteiligte sich auch an Brückenbauwettbewerben der Stadt Wien und errichtete als Preisträger drei nun nicht mehr bestehende, den Wienfluß überquerende Brücken (Schwarzenbergbrücke, Leopoldsbrücke, Magdalenensteg) und die über die Donau nach Floridsdorf führende Franz-Josephs-Brücke. 1874–82 Maschinendir. der Kn. Elisabeth-Westbahn, 1883 nob.
Literatur: N.Fr.Pr. vom 9. 2. 1913; Beschreibender Katalog des k.k. hist. Mus. der österr. Eisenbahnen, 1902, S. 181; K. Weiß, Alt- und Neu-Wien in seinen Bauwerken, 1865; Adler, Bd. 16, 1950–52.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 422f.