Hofmann, Eduard von

Hofmann Eduard von, Gerichtsmediziner. * Prag, 27. 1. 1837; † Igls (Tirol), 27. 8. 1897.

Sohn eines Arztes; stud. Med. an der Univ. Prag, 1861 Dr.med., bis 1865 Ass. an der Lehrkanzel für gerichtliche Med., 1865 Priv.Doz. für forens. Med., wurde mit der Stellvertretung des Faches in tschech. Sprache beauftragt, nahm aber 1869 einen Ruf als o. Prof. der gerichtlichen Med. und Staatsarzneikde. nach Innsbruck an, 1873/74 Dekan. 1875 o. Prof. an der Univ. Wien, 1879/80, 1880/81 und 1888/89 Dekan, 1888 Präs. des Obersten Sanitätsrates und Hofrat, 1884 nob. H. gehörte zu den bedeutendsten forens. Ärzten des 19. Jh.s Er machte sich um die Begründung der wiss. gerichtlichen Med., um die Einführung der modernen Mikroskopie und um die öffentliche Gesundheitspflege verdient. H. veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über gerichtsmedizin. Themen. Von besonderer Bedeutung war sein Lehrbuch der gerichtlichen Med., das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, elf Aufl. erreichte und Eingang in die bedeutendsten Kulturstaaten fand. H. erstattete zusammen mit Kundrat und Widerhofer das Gutachten über den Tod des Kronprinzen Rudolf.


Literatur: R.P. vom 26. 8. 1917; Tiroler Stimmen, 1875, n. 217; L. A. Haberda, Festschrift Herrn Hofrates Prof. E. v. H. in Wien, aus Anlaß des 25. Jahrestages seiner Ernennung zum Prof. der gerichtlichen Med., in: Vierteljahrsschrift für gerichtliche Med., F. 3, Bd. 8, Suppl. H. 1894 (mit Werksverzeichnis); Feierl. Inauguration 1897/98; Hirsch; Pagel; Schönbauer; Eisenberg 2; ADB; Biogr. Jb. 1898.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 380
geboren in Prag
gestorben in Igls
war ao. Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1880

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