Hochstetter, Carl Christian

Hochstetter Carl Christian, Fabrikant. * Brünn, 11. 3. 1818; † Wien, 22. 11. 1880.

Sohn des evang. Predigers und Botanikers Christian Ferdinand H., Stiefbruder des Folgenden. In Deutschland zum Apotheker ausgebildet, unternahm er 1838 im Auftrag des württemberg. botan. Reisever. eine Reise nach den Azoren. 1839 arbeitete er bei den gräflich Salmschen Eisenwerken in Blansko, dann in einer Zuckerfabrik in Ungarn, später auch in Deutschland. 1841 ging H. an die Univ. Berlin zu Magnus; 1843 gründete er in Brünn eine Blutlaugensalzfabrik und 1850 mit Josef M. v. Miller zu Aichholz die „Erste österr. Sodafabrik“ in Hruschau bei Mähr. Ostrau, die einen glänzenden Aufschwung nahm und an die bald auch eine Tonwarenfabrik angeschlossen wurde. 1866 übersiedelte H. nach Wien und beteiligte sich hier an einer Reihe von bedeutenden industriellen Unternehmungen wie der Perlmooser Zementfabrik, der Floridsdorfer Lokomotivfabrik u. a. 1862 Abg. im Schles. Landtag. H. erwarb sich besonders um die Entwicklung der chem. Industrie in Österr. außerordentliche Verdienste. Die Fa. in Brünn übernahm sein Sohn Alfred (1862–1943), u. a. Präs. des Verbandes mähr. Industrieller und der Mähr. Escompte-Bank, der jedoch das Erzeugungsprogramm ändern mußte (Chemikalien, Gase, Farbstoffe etc.).


Literatur: Berr. der Österr. Ges. zur Förderung der chem. Industrie III, 1881, S. 29 f.; Mitt. der Geograph. Ges. in Wien, 24, 1881, S. 390; Großind. Österr., Bd. 5, S. 379, 383; Mitt. F. Nelböck, Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 344f.
geboren in Brünn
gestorben in Wien

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