Sohn eines Arztes. 1902 Dr. med. an der Univ. Wien, 1904 Dr. phil. an der Univ. Halle, 1906 Priv. Doz. für Phil. an der Univ. Breslau, 1916 daselbst ao. Prof., 1919 o. Prof., 1930–33 o. Prof. an der Univ. München; emigrierte dann nach den USA. Als Schüler von A. Riehl vertrat er die realist. Interpretation des Kritizismus. Phil. ist nach H. die „Theorie letztdefinierter Begriffe“, in denen sich ein Gegenständliches ausprägt, und zielt als solche auf die Methode der Erkenntnis des Gegenständlichen sowohl in den verschiedenen Wiss. wie in den Kulturgebieten der Sittlichkeit, der Kunst und des Glaubens. Die philosoph. Hauptleistungen H.s liegen demnach auf dem Gebiete der Erkenntnislehre, der Methodenlehre und Systematik der Wiss., insbesondere auch der Psychol. In der Pädagogik gehört H. der kulturphilosoph. Richtung zu und war ähnlich wie M. Frischeisen-Köhler und Th. Litt um die Begründung einer pädagog. Prinzipienlehre als philosoph. Wiss. bemüht; Erziehung ist ihm Übermittlung der Geltungswerte der Kultur. Ein drittes Arbeitsgebiet war die Geschichte der Phil.
Literatur: Systemat. Selbstdarstellung, 1933; Lex. der Pädagogik, Bd. 2, 1953; Überweg-Österreich, Grundriß IV, S. 432; Ziegenfuß 1, S. 553f.; Enc. Filosofica, 1957; Kürschner, Gel. Kal. 1935; Wer ist’s? 1935.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 363