Hoernes, Hermann von

Hoernes Hermann von, Offizier und Schriftsteller. * Venedig, 31. 7. 1858; † Linz a. d. Donau, 17. 1. 1948.

Neffe des Folgenden. Wurde nach Absolv. der Pionierkadettenschule in Hainburg 1880 dem Pionierrgt. zugeteilt und nahm 1882 an den Kämpfen in der Herzegowina teil. H., 1882 Lt., 1885 Oblt., 1892 Hptm., 1905 Mjr., wurde vorerst zum Eisenbahn- und Telegraphenrgt., später zur Infanterie versetzt. 1891–93 stud. er an der Techn. Hochschule in Wien durch 4 Semester Maschinenbau und hörte an der Univ. Wien Meteorol. Anschließend praktizierte er in den Witkowitzer Eisenwerken, in der Floridsdorfer Maschinenfabrik und in der Fa. Ruston in Prag. 1909 als Obstlt. i.R., um sich ganz seinen aeronaut. Arbeiten zu widmen. Im Ersten Weltkriege reaktiviert, nahm H. an der Spitze des Landwehr-IR. 2 an den Kämpfen an der Pilica 1914 teil und fand dann Verwendung in Südtirol, beim Armeekmdo. Dankl, beim Kmdo. der Südwestfront sowie beim Div.-Gericht Linz. H., einer der ersten Ballonfahrer Österr., gehörte 1888 der ins Ausland entsendeten aeronaut. Komm. an, absolv. 1890 den militäraeronaut. Kurs und vollführte im gleichen Jahre die erste österr. Nachtballonfahrt (Wien—Posen). Er trat für die Verwendung der Ballone als meteorolog. Höhenstationen ein und drängte schon 1911 auf den Bau von Großflugzeugen. H., mehrfach ausgezeichnet und im Verlaufe des Krieges zum Obst. befördert, war Mitgl. des Österr. Aeroklubs und der „Commission Permanente Internationale d’Aeronautique“; 1916 nob. 1922 Dipl. Ing.


Literatur: Wr. Ztg. vom 27. 1. 1948; O. Regele, H. v. H., in: Bll. für Technikgeschichte, H. 12, 1951, S. 31ff.; H. Löw, Österr. Pioniere der Luftfahrt, 1954, S. 45; Krackowizer; Wer ist’s? 1935; Wer ist wer? 1937; K. A. Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 367f.
geboren in Venedig
gestorben in Linz

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