Arbeitete als Volontär im Wr. Naturalienkabinett und bei der Smlg. Brunner v. Wattenwyl; 1864 ging er nach Klausenburg und wirkte als Kustos im Mus. des Siebenb. Museumver., wo er die zoolog. Smlg. einrichtete, 1872–75 an der zoolog. Smlg. des Budapester Nationalmus. 1875 Abg. H. gab 1877 in Budapest die Z. „Természetrajzi Füzetek“ (Naturhist. Hefte) heraus, die er bis 1887 redigierte. Er verfaßte ein grundlegendes Faunenwerk der ung. Spinnen und gilt als eigentlicher Begründer der Ornithol. in Ungarn. H. leistete die maßgeblichen Arbeiten bei der Vorbereitung und Durchführung des II. Internationalen Ornithologen-Kongresses. 1894 gründete er das „Magyar Ornithologiai Központot” (Ornitholog. Zentrum), dessen Ehrendir. er wurde und mit Unterstützung der Regierung die Z. „Aquila“, die internationales Ansehen erlangte. Auf H.s Betreiben wurden in Ungarn Vogelbeobachtungsstationen eingerichtet; auch für den Vogelschutz, wie überhaupt für den Naturschutz, setzte er sich tatkräftig ein. Um die Geschichte der ung. Ornithol. machte er sich durch seine Forschungen um J. v. Petényi, dessen Arbeiten ungedruckt geblieben waren, verdient. Seine Stud. über die Lebensweise der Ureinwohner Ungarns, für die er auch eine Smlg. im Ung. Landwirtschaftlichen Mus. einrichtete, waren hier grundlegend.
Literatur: N.Fr.Pr. vom 28. 12. 1914; Aquila, Jg. 21, 1914, S. V–LXXXII (mit Werksverzeichnis); K. Lambrecht, O. H., 1920 (mit Werksverzeichnis); Z. Szilády, Die Geschichte der Zool. in Ungarn, 1927; E. Gombocz, A királyi magyar természettudományi társulat története 1841–1941, 1941; Botanik und Zoologie in Österr.; Szinnyei 4; Révai 9, 20.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 284f.