Entstammte einer Weberfamilie; kam 1848 nach Wien in eine Spezereiwarenhandlung in die Lehre. Nach der Freisprechung trat er — um seine Fachkenntnisse zu erweitern — bei der Band- und Spitzenfabrik E. Schopp ein, wo er auch bis zu seiner Etablierung in Wien VII, Kirchengasse, verblieb. H. schuf durch genaue Kalkulation feste Preise und brach mit der zur damaligen Zeit herrschenden Sitte des „Abhandelns“. Sein Kundenkreis wurde immer größer, die Räume in der Kirchengasse wurden, zu klein, und so übersiedelte er im Dezember 1881 — einige Tage nach dem Ringtheaterbrand — in das Gebäude Mariahilferstraße 26-Stiftgasse 1. 1896–97 richtete er ein ganzes Gebäude (Stiftgasse 3) als Kaufhaus ein, welches am 6. 12. 1897 eröffnet wurde. H., ein guter Kaufmann, war auch karitativ tätig und stiftete anläßlich des 25jährigen Geschäftsjubiläums, das „Erste Rekonvaleszenten-Haus für die aus Wr. Spitälern entlassenen Kinder” in Weidlingau-Wurzbachtal. Dank des großen Stiftungsvermögens konnte das Rekonvaleszentenheim, das nach den Plänen des Architekten M. Katscher 1887 erbaut wurde, mustergültig ausgestaltet und erhalten werden.
Literatur: M. Nigg, Ber. über das von A. und Amalie H. 1888 gegründete I. Muster-Rekonvalescentenhaus zu Weidlingau im Wurzbachtale, gehalten am 13. 8. 1891 im Theater der Univ. zu London anläßlich des VII. Internationalen Congresses für Hygiene und Demographie in London, 1891; Jahresber. des Ersten Rckonvalescentenhauses für arme aus den Spitälern Wiens entlassene Kinder in Weidlingau, 1898.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 300