Grasberger, Hans

Grasberger Hans, Dichter, Schriftsteller und Kunstkritiker. * Obdach (Steiermark), 2. 5. 1836; † Wien, 11. 12. 1898.

Sohn eines Weißgerbers, besuchte das Benediktinerstift St. Lambrecht und stud. dann Jus in Wien. 1859 nahm er an der österr. Pilgerfahrt nach Jerusalem teil, von welcher er für den „Österr. Volksfreund“ Reiseberichte schrieb. Nach Abschluß seines Stud. und kurzer Tätigkeit in einer Advokaturskanzlei ging er zur Journalistik über und trat 1861 in die Redaktion des „Österr. Volksfreundes“ und 1865 in die der „Presse“ ein. Seit 1867 hielt er sich als Korrespondent mehrerer Zeitungen in Italien, vor allem in Rom, auf, wo er auch eingehende Kunststud. betrieb. 1873 berief ihn die „Presse“ als Kunstkritiker und Feuilletonredakteur nach Wien, doch schied er 1883 aus und arbeitete fortan für die „Wr. Zeitung“ und die „Dt. Zeitung“. G. trat als Lyriker (auch in steir. Mundart) und Erzähler von religiöser und sozialer Einstellung hervor, zählte zu den angesehensten Wr. Kunstkritikern und war mit P. Rosegger befreundet.


Literatur: Heimgarten, Bd. 20, 1896; Die Gartenlaube, 1896; P. Rosegger, Mein Weltleben, N. F., 1914, S. 267; Biogr. Jb., 1900; H. Fisslberger, Das lyr. Werk H.G.s, Diss. Wien, 1952 (mit Werks- und Literaturverzeichnis); I. Wächter, H. G. Sein Beitrag zur Mundart- und Heimatdichtung der Steiermark, Diss. Wien, 1951 (mit Werks- und Literaturverzeichnis); O. Wonisch, Rosegger und G., in: Bll. für Heimatkunde, Jg. 23, 1949, H. 2, S. 54ff.; Brümmer; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch, Literaturlex.; Nagl–Zeidler–Castle 4, S. 1212f.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 48
geboren in Obdach
gestorben in Wien

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