Goldmark, Karl

Goldmark Karl, Komponist. * Keszthely (Ungarn), 18. 5. 1830; † Wien, 2. 1. 1915.

Sohn eines jüd. Kantors. Erhielt 1842 den ersten Musikunterricht im Ödenburger Musikver., 1844 Geigenunterricht bei Jansa in Wien; trat 1847 in das Konservatorium ein, nahm, als dieses 1848 geschlossen wurde, Privatunterricht, war dann an verschiedenen Bühnen als Geiger tätig (auch am Carl-Theater), und gab Musikunterricht. Zu seinen Schülern zählte u. a. Karoline Bettelheim-Gomperz (s. d.). Den ersten großen Erfolg errang der Komponist mit seiner Oper „Die Königin von Saba“, die in Wien am 10. 3. 1875 uraufgeführt wurde. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenmitgl. der Ges. der Musikfreunde, Dr. h.c. der Univ. Budapest. G., der mit seiner „Königin von Saba“ Weltruf erlangte, gehörte der großen Wr. Musikepoche um Brahms, Door, Epstein, Heuberger, Mandyczewski, Gänsbacher etc. an. Am ehesten der Nachromantik zugehörig, tritt bei ihm neben der Vorliebe für schwermütiges Pathos und glutvolles oriental. Kolorit eine Neigung zum Einfachen, Volkstümlichen, Volksliedmäßigen stark hervor.


Literatur: R.P. vom 3. 1., Wr.Ztg. vom 3. 1. und 4. 1. 1915; N.Fr.Pr. vom 3. 1., 4. 1., 9. 1., 20. 1. 1915 und 18. 5. 1930; N.Wr.Tagbl. vom 2. 8. 1921 und 18. 5. 1930; N.Wr. Journal vom 15. 5. 1931; N. Österreich vom 19. 5. 1955; Österr. Rundschau 23, 1910; K. Goldmark, Erinnerungen aus meinem Leben, hrsg. von F. Scherber, 1922, 2. Aufl. 1929; N. Österr.Biogr. 1, 1923; O. Keller, K. G., 1901; Stimmen aus Maria Laach, Bd. 88, 1915, S. 596–98; Eitner; Grove; Riemann; Thompson.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 25
geboren in Keszthely
gestorben in Wien

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