Forstner, August

Forstner August, Politiker. * Wien, 29. 7. 1876; † Wolfpassing b. Zeiselmauer, 14. 2. 1941.

Entstammte einer alten Wr. Familie (sein Vater war Fiakereigentümer) und wurde selbst Fuhrwerker. Frühzeitig schloß er sich der Sozialdemokrat. Partei an und trat schon als Bürgerschüler dem Arbeiterbildungsver. Mariahilf bei. 1896 versuchte F. zwar vergeblich eine bereits bestehende Kutscherorganisation zu reaktivieren, gründete dann aber eine neue und redigierte als deren Obmann das Verbandsorgan „Die Peitsche". Es gelang ihm in der Folgezeit, verschiedene lokale Organisationen der Verkehrs-, Transport- und Hafenarbeiter zum Verband der Transport- und Verkehrsarbeiter zusammenzuschließen, dessen Zentralobmann er wurde. 1903 Beamter der Allg. Arbeiter-Kranken- und Unterstützungskasse, 1905–27 Sekretär der Gehilfenkrankenkasse der Groß- und Kleinfuhrwerksbesitzer, 1907 als Vertreter des 15. Wr. Gemeindebezirkes in den Reichsrat gewählt, dem er bis 1918 angehörte, 1919–34 Abg. zum Nationalrat, 1918/19 Mitgl. des n. ö. Landtages, 1918–23 Gemeinderat; Vorstandsmitgl. der Sozialdemokrat. Parteiorganisation Wien. F., wohl der erste und einzige Redakteur auf dem Kutschbock, ein ausgezeichneter Organisator und volkstümlicher Redner, war eine der originellsten Persönlichkeiten der Sozialdemokrat. Partei.


Literatur: A.Z. vom 10. 2. 1946, 1. 6. 1947, 13. 1. 1948 und 15. 2. 1951; Jb. der Wr. Gesellschaft, 1929.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 4, 1956), S. 338
geboren in Wien
gestorben in Wolfpassing

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