Eötvös, Karl von

Eötvös Karl von, Politiker und Schriftsteller. * Mezoszentgyörgy, 11. 3. 1842; † Budapest, 13. 4. 1916.

1865 Prof. an der Rechtsakad. in Pápa, 1867 Anwalt des Komitates Veszprém, 1872 Abg. in der Partei Deáks. 1878 wiedergewählt, kämpfte er auf Seite der Unabhängigkeitspartei; E., 1883 Verteidiger in dem berühmten Ritualmordprozeß von Tiszaeszlár, wurde 1887 abermals in das Parlament gewählt, wo er gegen das Wehrmachtsgesetz und die Reform der Verwaltung Stellung nahm. 1892/93 Vorsitzender des Parteikreises der Unabhängigkeits- und 48er-Partei, die er wegen seiner liberalen Haltung in kirchenpolitischen Fragen verlassen mußte. Er redigierte 1900–02 das Blatt „Egyetértés“ (Eintracht), trat 1910 der Regierungspartei bei und zog sich, als er keinen Sitz im Parlament bekam, vom politischen Leben zurück. E. war auch ein origineller und beliebter Novellist mit schöner, reiner Sprache.


Literatur: Révai 6 und 20; Szinnyei 2; J. Pintér, Magyar irodalomtörténete (Gesch. d. ung. Literatur) 7, 1934.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 3, 1956), S. 256f.
geboren in Mezőszentgyörgy
gestorben in Budapest

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