Burger, Max Ritter von

Burger Max Ritter von, Politiker und Fabrikant. Geb. Klagenfurt (Kärnten), 23. 11. 1850; gest. Gut Hohenpressen, St. Johann am Pressen (Kärnten), 20. 11. 1932; röm.-kath.

Sohn des Gymnasialdirektors Johann Ritter von Burger (geb. Wolfsberg, Kärnten, 26. 4. 1808; gest. Klagenfurt, 4. 9. 1879) und von Pauline von Burger, geb. Edle von Moro (geb. Klagenfurt, 12. 12. 1815; gest. ebd., 24. 4. 1894), Vater des Fabriksbesitzers Rudolf Ritter von Burger-Scheidlin (geb. Klagenfurt, 31. 12. 1879; gest. Hohenpressen, 12. 2. 1956) und des Regierungsrats Hanno Ritter von Burger-Scheidlin (geb. Klagenfurt, 1. 1. 1885; gest. ebd., 24. 9. 1966); 1878 Heirat mit Auguste von Burger, geb. von Scheidlin (geb. Olmütz, Mähren / Olomouc, CZ, 6. 6. 1854; gest. Klagenfurt, 29. 1. 1935). – B. besuchte das Gymnasium in Klagenfurt und studierte 1868–69 an der allgemeinen Abteilung und 1870–71 an der chemisch-technischen Fachschule des polytechnischen Instituts in Wien. Nach einer praktischen Ausbildung in der Textilbranche in Luckenwalde bei Berlin sowie in Aachen übernahm er Ende der 1870er-Jahre die Tuchfabrik Walke in Viktring. Dieses Unternehmen war vor dem 1. Weltkrieg weit über Europa hinaus für seine Egalisierungstuchproduktion bekannt. In den 1890er-Jahren begann sich B. in der Lokal- und Regionalpolitik zu engagieren: 1894 zum Obmann der Ortsgruppe Klagenfurt der Südmark gewählt, gelang es ihm, diese binnen kürzester Zeit zu einer der erfolg- und wirkungsreichsten deutschnationalen Schutzorganisationen in Kärnten auszubauen; ab 1898 gehörte er der Hauptleitung der Südmark an. 1903–18 wirkte er als Mandatar im Kärntner Landtag und engagierte sich hier vor allem als Mitglied des finanz- und volkswirtschaftlichen Ausschusses. 1902–21 Mitglied der Handels- und Gewerbekammer für Kärnten, bekleidete B. ab 1905 die Funktion des Handelskammerpräsidenten; 1921 korrespondierendes Mitglied. In seine Amtszeit fiel u. a. die Errichtung des Handelskammergebäudes in Klagenfurt, der Bau der Tauern- und der Karawankenbahn und die Einführung geregelter Besoldungsverhältnisse für Kammerbeamte. B.s nationalfreiheitliche Einstellung als Obmann des deutschen Volksrates (ab 1908) zeitigte eine scharfe Gegnerschaft seitens christlich-konservativer Politiker und von Vertretern der slowenischsprachigen Bevölkerung. Im November 1918 wurde B. vom Deutschen Volksverein für Kärnten als Mitglied in die provisorische Landesversammlung entsandt und dort im Jänner 1919 zunächst zum Landesratersatzmann gewählt. Nach dem unerwarteten Tod des bisher für militärische Angelegenheiten zuständigen Alois Hönlinger übernahm er im März dessen Funktion, der während des Kärntner Abwehrkampfes eine wichtige Bedeutung zukam, und blieb bis Ende November dieses Jahres im Amt. Nach dem Rücktritt →Richard Strobls war B. 1920–21 als Präsident der Landesversammlung tätig und zog sich danach ins Privatleben zurück. Nach dem Verkauf seiner Fabrik 1921 widmete sich B. bis zu seinem Ableben der Bewirtschaftung des Gutshofes Hohenpressen. Kommerzialrat B. erhielt 1908 den Orden der Eisernen Krone III. Klasse.


Referenz: ÖBL Online-Edition, Bd. (Lfg. 2, 2013)
geboren in Klagenfurt
gestorben in Sankt Johann am Pressen

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