Bleiweis-Trsteniški, Karel Ritter von

Bleiweis-Trsteniški Karel (Carl) Ritter von, Mediziner und Politiker. Geb. Wien, 3. oder 4. 11. 1834; gest. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 31. 12. 1909; röm.-kath.

Sohn von →Janez Ritter von Bleiweis-Trsteniški, Vater des Mediziners Demeter Ritter von Bleiweis-Trsteniški (geb. Laibach, 3. 4. 1871; gest. ebd., 10. 1. 1928). – Nach Besuch des Gymnasiums in Laibach studierte B. ab 1852 Medizin an der Universität Wien; 1858 Dr. med. und Dr. chir. Im Anschluss daran vertiefte er seine Kenntnisse in den Spezialfächern Haut- und Geschlechtskrankheiten sowie Chirurgie in Triest. 1860 kehrte er nach Laibach zurück, wo er zunächst an der internen und später an der psychiatrischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses arbeitete. Obwohl er die Leitung der letzteren Abteilung längere Zeit für den erkrankten Ivan Zhuber übernahm, wurde er bei dessen Nachbesetzung aus politischen Gründen nicht berücksichtigt. Enttäuscht ging B. als praktischer Arzt nach Krainburg (Kranj) und wirkte 1865–67 als Kreisarzt in Tolmein (Tolmin). 1867 kehrte er nach Laibach zurück, arbeitete zunächst als Hausarzt und wurde 1871 zum Chefarzt der internen Abteilung am Landeskrankenhaus ernannt. B. führte in der Folge sowohl die interne als auch die psychiatrische Abteilung und übernahm nach der Pensionierung von Alois Valenta von Marchthum 1898 die Krankenhausleitung für fünf Jahre. B. gilt als Pionier der slowenischen Psychiatrie. Er initiierte die Gründung eines modernen Instituts für psychisch Kranke, die Krainer Landes-Irrenanstalt in Studenz (Ljubljana-Studenec), wobei er sich vorher auf Reisen durch Österreich, Deutschland und die Schweiz über solche Einrichtungen informiert hatte. Auch als slowenisch-national gesinnter Politiker (stellvertretender Bürgermeister von Laibach, 1882–95 Landtagsabgeordneter) setzte er sich besonders für psychisch Kranke ein. B. war u. a. ab 1861 Mitglied des Vereins der Ärzte in Krain, Präsident der Ärztekammer von Krain bis zu deren Auflösung und Ehrenmitglied der slowenischen Ärztegesellschaft.


Referenz: ÖBL Online-Edition, Bd. (Lfg. 3, 2014)
geboren in Wien
gestorben in Ljubljana

Lifeline