Auersperg, Anton Alexander Gf.

Auersperg Anton Alexander Graf, Ps. Anastasius Grün, Dichter. * Laibach, 11. 4. 1806; † Graz, 12. 9. 1876.

Trat 1816 in die Theres. Milit. Akad. ein, 1817 in die Ingenieurakad. und kam wegen Widersetzlichkeit in das Klinkowströmsche Institut; seit 1824 stud. er Jus in Wien und Graz, verkehrte mit Bauernfeld, Castelli, Seidl u.a., bewirtschaftete später sein Majorat Thurn am Hart und machte 1834/35 eine Italienreise. Auf einer Reise durch Deutschland lernte er Tiedge, Tieck, A.W. Schlegel u.a. kennen. 1837–38 bereiste er Frankreich und England; seine Aufenthalte in Wien standen unter polizeilicher Beobachtung; Metternich wünschte seine Emigration; 1848 Mitgl. des Frankfurter Parlamentes, seit 1861 verfassungstreues Mitgl. des österr. Herrenhauses; im Krainer Landtag gegen die Einführung der slow. Unterrichtssprache; 1864 Ehrenbürger von Wien, 1865 Dr.phil.h.c. der Wr. Univ., 1868 Präs. der Delegation d. österr. Reichsrates; 1871 Ehrenmitgl. d. Akad. d. Wiss. in Wien. Vorkämpfer des Liberalismus, von betont dt. Gesinnung; vornehme politische Lyrik, dynamische Sprache; trat auch als Übersetzer hervor.


Literatur: P. v. Radics, A.G. und seine Heimat, 1876; W. Bormann, A.G. und sein Pfaff vom Kahlenberg, 1877; S. Brünner, Don Quichote und Sancho Pansa (Auersperg und Bauernfeld) auf dem liberalen Parnaß, 1886; P. Hermens, A.G., 1900; H. v. Lesse, Quellenuntersuchungen über A.G.s Pfaff vom Kahlenberg (Diss. München), 1901; F. Riedl, A.G., Graf von Auersperg, 1909; A. Gottlieb, Der bildliche Ausdruck bei A.G., 1909; H. Tardel, Das Motiv des Gedichtes Botenart von A.G., 1914; A. Mailly, Die Wiege von A.G. (Grazer Tagespost, Nr. 65), 1929; R. Wächter, A.G.s polit. Dichtung (Jenaer germ. Forschungen, 24. Bd.), 1933; Giebisch-Pichler-Vancsa; Nagl-Zeidler, s. Reg.; Kindermann-Dietrich; Almanach Wien, 1877; NDB; Uhlirz, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 1 (Lfg. 1, 1954), S. 35f.
geboren in Ljubljana
gestorben in Graz

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