Tominc, Jožef Jakob

Tominc (Tominz) Jožef Jakob (Giuseppe), Maler. Geb. Görz, Görz und Gradiska (Gorizia, I), 6. 7. 1790; gest. Gradiscutta, Görz und Gradisca (Gradišče nad Prvačino, SLO), 22. 4. 1866; röm.-kath.

Sohn des Eisenwarenhändlers und Grundbesitzers Ivan (Giovanni) T. und von Marjana T., geb. Janežič, Vater von Augusto Tominz, Großvater von Alfredo Tominz (beide s. u.); ab 1816 verheiratet mit Maria Ricci, der Tochter der Hausangestellten seines Lehrers Domenico Conti Bazzani. – Nach Besuch der Grundschule bei den Piaristen in Görz, wo er angebl. den ersten Zeichenunterricht bei Johann Zeidl erhielt, bildete er sich bei dem Maler Karel Keber weiter. Durch die Vermittlung und Unterstützung von Erzhgn. Maria Anna begann er 1809 ein Stud. an der Accad. di San Luca (Scuola del Nudo) in Rom bei Domenico Conti Bazzani. Nach 1818 wohnte die Familie in Görz, unterbrochen durch Aufenthalte in Neapel, Wien und Laibach (Ljubljana), wo T. zwischen 1821 und 1823 Bürger und Adelige sowie Teilnehmer des Laibacher Kongresses, u. a. K. →Franz II. (I.), porträtierte. 1830–55 lebte er in Triest, anschließend in Gradiscutta. T. zählte zu den berühmtesten Malern der ersten Hälfte des 19. Jh. in dieser Region und trat v. a. als Porträtist hervor. Stilist. wurde er bes. vom Spätklassizismus und dem Wr. Biedermeier beeinflusst. Charakterist. für seine realist. (nicht selten humorist. angehauchten) und techn. qualitätsvollen Ölgemälde ist die Darstellung prunkvoller Kleidung und glänzender Interieurs. T. arbeitete oft nach fremden Vorlagen, bes. bei seinen Genre- und religiösen Bildern, wobei Letztere stark durch die Nazarener beeinflusst waren. Umfangreiche Smlgg. seiner Werke finden sich in der Narodna galerija in Ljubljana, im Mus. Revoltella in Triest und im Mus. Provinciale in Gorizia. Sein Sohn, der Maler


Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 66, 2015), S. 396f.
geboren in Görz
gestorben in Gradišče nad Prvačino

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