H. stammte aus einer musisch begabten Familie, die seit dem frühen 17. Jahrhundert mehrere Maler hervorgebracht hatte, darunter Johann Hofmann (1607–1677), Christoph Hofmann den Älteren (1641–1721) und dessen Sohn Christoph Hofmann den Jüngeren (1673–1734). Sohn des Buchbinders und -händlers Josef Hofmann und seiner Gattin Maria Hofmann, geb. Ganzer; ab 1882 in 1. Ehe mit der Malerin Olga Neugebauer (gest. 1898), ab 1907 in 2. Ehe mit Maria Emilie Sommerfeld, der Tochter eines Professors aus Breslau, verheiratet. – H. besuchte nach der Volksschulzeit in Lienz für ein Jahr das italienische Gymnasium in Triest und anschließend das humanistische Gymnasium in Innsbruck. Nach der Matura 1873 diente er als Einjährig-Freiwilliger bei den Kaiserjägern in Innsbruck. 1874 ging er nach Wien und studierte 1874/75 an der Technischen Hochschule, 1875–77 an der philosophischen Fakultät der Universität Archäologie und klassische Philologie. Nach Abschluss des Studiums unterrichtete er an Gymnasien in Wien und Villach, ehe er Ende 1891 diesen Beruf aufgab, um sich ausschließlich seiner großen Leidenschaft, der Malerei, zu widmen. Als Künstler Autodidakt, fertigte er auf seinen zahlreichen Reisen an die Seen Oberitaliens und ans Mittelmeer (u. a. nach Dalmatien und Griechenland) Skizzenbücher an. Nach dem Tod seiner ersten Frau hielt er sich u. a. 1900 in Ägypten, im Sudan und in Äthiopien auf, wobei die im Zuge dieser Reise entstandenen Gemälde einen Höhepunkt in seinem Schaffen darstellen. 1902 entwarf und errichtete er oberhalb von Lienz die Villa „Sonnenhof“, einen der wenigen reinen Jugendstilbauten Osttirols. Auf einer seiner vielen Reisen lernte H. seine spätere 2. Frau kennen. In seiner malerischen Entwicklung entstanden 1884–90 anfänglich Gemälde ganz im Stil des späten 19. Jahrhunderts, sehr naturalistisch und verhalten im Kolorit. Bereits 1892–95 veränderte sich sein Malstil deutlich, der Pinselduktus wurde großzügiger und die Farben heller, freundlicher. Anstelle des möglichst wirklichkeitsnahen Abbildens der Natur rückte langsam das Einfangen von Stimmungen und Eindrücken in den Mittelpunkt seines Schaffens. Dieser Wandel vollzog sich nicht als Bruch, sondern allmählich und fließend, aber innerhalb weniger Jahre. Ab Mitte der 1890er-Jahre erreichten seine Bilder einen hohen Wiedererkennungswert. Die Malweise wurde zunehmend flüchtiger, ein Geflecht aus feinen Strichen und Flecken, wobei man den Einfluss des Impressionismus spürt. H. zählt deshalb zum Kreis der österreichischen Stimmungsimpressionisten, zu denen etwa →Emil Jakob Schindler, →Tina Blau oder →Marie Egner gehören. Südliche Landschaften und Meeresbilder, aber auch Impressionen aus seiner Tiroler Heimat bilden den Großteil seines Œuvres. Ein Schlüsselwerk ist der „Friedhof am Gardasee (Cisano)“, das erste Gemälde, das er in der XXVI. Jahresausstellung der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) zeigte. Weitere Ausstellungsbeteiligungen: 1902 Künstlerhaus Wien, 1902 und 1903 Gewerbemuseum Innsbruck und 1909 Jubiläumsausstellung Tiroler Künstler; 1986 Gedächtnisausstellung Städtische Galerie Lienz.
Literatur: Osttiroler Heimatbll. 1946, n. 10 (Beilage), S. 39a; Thieme–Becker.
Referenz: ÖBL Online-Edition, Lfg. 4 (30.11.2015)