Stundl, Theodor

Stundl Theodor, Bildhauer. Geb. Brunndorf, Stmk. (Maribor, SLO), 28. 6. 1875; gest. Hohenberg (NÖ), 12. 8. 1934 (begraben: Grinzinger Friedhof, Wien); röm.-kath.

Sohn eines Maschinenschlossers bei der Südbahn-Ges. in Marburg (Maribor), Vater von Karl S. (1911–1981), o. Prof. für Mikrobiol., Wasser- und Abfalltechnol. an der TU Graz. – S. besuchte die Schule in Marburg und 1890–94 die Staats-Gewerbeschule in Graz. 1894 frequentierte er als Gast die Wr. ABK, 1895–98 stud. er dort Bildhauerei bei →Edmund v. Hellmer, 1898–1901 bei Caspar v. Zumbusch und erhielt mehrere Ausz. 1901–02 hielt er sich – finanziert durch ein Reisestipendium – in Italien (Rom, Venedig, Florenz etc.), 1903 in Bukarest, Konstantinopel (Istanbul) und Athen auf. Anschließend ließ er sich in Wien nieder und schuf bis zum 1. Weltkrieg zahlreiche Denkmäler, Reliefs und Kleinkunstwerke, wie z. B. Plaketten. 1906–10 war er an der plast. Ausgestaltung der neuen Gruftkirche von Schloss Neudau beteiligt; für den Neubau der Export-Akad. in Wien 19 (1915–16) fertigte er 20 ornamentale Köpfe, die die Kontinente und zahlreiche Völker sinnbildl. darstellen sollen. In den 1920er-Jahren wandte sich S. vermehrt der Friedhofsplastik zu. Seinen künstler. Höhepunkt markierte die Figur „Die Lauschende“ für den Schubert-Brunnen in Wien 9 (1927–28), als Folgeauftrag schuf er die „Weiblichen Karyatiden“ für den Wiederaufbau des Justizpalasts (1928–31). Mit seinen Arbeiten war er u. a. 1904 auf der Weltausst. in St. Louis, 1908 auf der Internationalen kunstgewerbl. Ausst. in St. Petersburg und 1911 auf der Internationalen Kunstausst. in Rom vertreten. S. war 1903–06 Mitgl. des Hagenbunds, Mitgl. der Genossenschaft Bildender Künstler Stmk., ab 1908 Mitgl. der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), deren Ausst. er i. d. F. regelmäßig beschickte (1909 Kaiserpreis), und ab 1925 Präs. des Künstlerverbands österr. Bildhauer; 1933 Tit.-Prof.


Werke: Weitere W.: s. Winkler.
Literatur: Wr. Neueste Nachrichten, 17. 8. 1934; Thieme–Becker; R. Schmidt, Das Wr. Künstlerhaus, 1951, S. 180, 269; Der Hagenbund, Wien 1975, S. 35 (Kat.); R. List, Kunst und Künstler in der Stmk., 1982; Kunst des 20. Jh., bearb. M. Pappernigg, 2001; E. Winkler, Th. S. 1875–1934, phil. DA Wien, 2001 (m. W. u. L.); W. Aichelburg, Das Wr. Künstlerhaus 1861–2001, 2003, s. Reg.
Autor: (Ch. Gruber)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 5
geboren in Marburg an der Drau
gestorben in Hohenberg
ausgebildet in Marburg an der Drau
reiste nach Rom 1901-1902
reiste nach Venedig 1901-1902
reiste nach Florenz 1901-1902
reiste nach Bukarest 1903
reiste nach Istanbul 1903
reiste nach Athen 1903
wirkte in Wien 1904
wirkte in Neudau 1906-1910
stellte aus St. Louis 1904
stellte aus Sankt Petersburg 1908
stellte aus Rom 1911
war Schüler Kaiserlich-Königliche Staats-Gewerbeschule Graz 1890-1894
war Gasthörer Akademie der bildenden Künste Wien 1894
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1895-1898
war Mitglied Künstlerbund Hagen 1903-1906
war Mitglied Genossenschaft Bildender Künstler Steiermarks
war Mitglied Genossenschaft der Bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus) 1908
war Präsident Künstlerverband Österreichischer Bildhauer 1925

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