Šuklje, Fran Edler von

Šuklje Fran Edler von, Politiker und Historiker. Geb. Laibach, Krain (Ljubljana, SLO), 24. 10. 1849; gest. Kandija/Schloss Kamen, Kg.reich Jugoslawien (Novo mesto, SLO), 18. 8. 1935; röm.-kath.

Sohn des Spitalinsp. Martin Š. und seiner Frau Anna Š., geb. Grüneis. – Š. besuchte das Gymn. in Laibach. In der 7. Gymn.kl. meldete er sich freiwillig zum Militär, geriet in der Schlacht bei Königgrätz 1866 schwer verletzt in preuss. Gefangenschaft und holte nach seiner Entlassung die Matura nach. 1867/68 stud. er Rechtswiss. an der Univ. Wien und danach bis 1871/72 Geschichte und Geographie. 1872 war Š. Supplent an der Realschule von Görz (Gorizia) sowie ab 1873 Prof. am Gymn. in Rudolfswert (Novo mesto). 1875 wurde er nach Laibach versetzt, wo er den Kulturver. Ljubljanski klub gründete. Aufgrund seiner nationalpolit. Aktivitäten erfolgte 1876 seine Versetzung an das Gymn. in Wr. Neustadt. Während seiner dortigen Tätigkeit verf. er eine Vielzahl an hist. Abhh. Ab 1882 war Š. Mitgl. des Laibacher Gmd.rats, ab 1883 gehörte er dem Krainer LT an. In den ersten Jahren seiner polit. Karriere verfolgte Š. eine liberale Politik und forderte die Unterordnung parteipolit. Gegensätze unter die nationale Idee. Innerhalb der Nationalpartei gehörte Š. dem gemäßigten („elastischen“) liberalen Flügel an und stand dadurch im Gegensatz zu radikaleren Politikern wie Ivan Tavcar und →Ivan Hribar. Bei diesen stieß v. a. Š.s gemäßigtes Vorgehen bei der Definition slowen. nationaler Forderungen auf Kritik. 1883 kam es nach der von Š. betriebenen Bestätigung dreier umstrittener Mandate im LT zum endgültigen Bruch mit dem radikalen Flügel. 1884 übernahm er die Red. der regierungsnahen Ztg. „Ljubljanski list“. Ein Jahr später wurde Š. in den RR gewählt, wo er dem Hohenwartklub beitrat. 1894 legte er nach seiner Ernennung zum Dir. des staatl. Schulbuchverlags in Wien die Mandate für den RR und den Krainer LT nieder; im selben Jahr HR. 1897 wurde Š. erneut in den RR gewählt, wo er dem Slaw. Christl.-nationalen Verband unter →Ivan Šusteršic beitrat. 1900 zog er sich vorübergehend aus der Politik zurück, zog jedoch 1903 mit Unterstützung von Šusteršic als Abg. der Krainer Kath.-nationalen Partei erneut ins Parlament ein. Šusteršic förderte 1908 gem. mit →Max Wladimir Frh. v. Beck auch Š.s Ernennung zum LHptm. von Krain; im selben Jahr Erhebung in den Adelsstand. Nach den LT-Wahlen 1911 legte Š. aus Protest gegen die Aufhebung von vier liberalen Mandaten durch die Šusteršic-Partei alle Ämter zurück und beendete seine polit. Karriere. 1898 Ritter des Leopold-Ordens.


Werke: s. SBL.
Literatur: SBL (m. W.); I. Prijatelj, Slovenska kulturnopoliticna in slovstvena zgodovina 1848–95, 1–6, 1955–85, passim; Pisma F. Levca 1–3, ed. F. Bernik, 1967–73, s. Reg.; Parlamentsarchiv, UA, beide Wien.
Autor: (A. Rahten)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 14 (Lfg. 63, 2012), S. 42
geboren in Ljubljana
gestorben in Novo mesto

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