Sonnenfeld, Zsigmond

Sonnenfeld (Solpray-Sonnenfeld) Zsigmond (Siegmund, Sigismund), Funktionär, Journalist und Schriftsteller. Geb. Waagneustadtl, Ungarn (Nové Mesto nad Váhom, Slowakei), 1. 10. 1845 (oder 1847); gest. Paris (Frankreich), vor dem 23. 4. 1929.

– Nach Besuch der Gymn. in Prag und Preßburg stud. S. an der Univ. Pest Phil., 1870 Dr. phil., und war anschließend bis 1890 als Mitarb. des „Pester Lloyd“ und des „Neuen Pester Journal“, 1877–90 auch als Gymn.lehrer in Budapest tätig. In diesem Zeitraum veröff. er mehrere dt. Schulgrammatiken für Mädchenschulen sowie 1882 ein Werk über Nikolaus Lenau (s. Niembsch v. Strehlenau), „Lenau Miklós élete és muvei“. 1890 übersiedelte S. auf Einladung von M. Frh. v. Hirsch (s. d.)nach Paris, wo er sich für das Hilfswerk zugunsten der Juden in Osteuropa engagierte. 1891–1911 einer der Dir. der Jewish Colonisation Association, war er auch Mitgl. des Zentralkomitees der Alliance Israélite Universelle. Zu seinen Tätigkeiten gehörte u. a.die Organisation jüd. Bauernkolonien in Argentinien, worüber er 1916 auch publ. Neben Stud.reisen nach Rußland, Rumänien und Amerika suchte er wiederholt die nach seinen Plänen errichteten Bauernkolonien, etwa in Kanada und Argentinien, auf. Nach 1912 kehrte S. nach Budapest zurück und fungierte hier während des 1. Weltkriegs als Hauptdelegierter des Roten Kreuzes. S. verf. zahlreiche wiss., literar. und polit. Artikel für österr., ung. und französ. Ztg. und wurde 1900 mit dem Ritterkreuz der Französ. Ehrenlegion ausgez.


Werke: Német nyelv- és irodalmi kézikönyv a felsobb leányiskolák számára, 2 Bde., 1878–79, 3. verb. Aufl. 1890–91; Jüd. Bauernkolonien, 1916; etc.
Literatur: Pester Lloyd, 23., 24. 4. 1929; Enc. Jud.; Jew. Enc. (auch Internetausg.); M. Zsidó Lex.; Révai; Szinnyei; Wininger; C. Nagy, A magyar emigráns irodalom lex., 2000.
Autor: (M. Rózsa)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 58, 2005), S. 421f.
geboren in Nové Mesto nad Váhom
gestorben in Paris

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