Sohn des Magistratskonzipisten Michal S. und von Zuzanna v. Lewakowski. Nach einjährigem Besuch des polytechn Inst. in Lemberg stud. S. 1864–69 an der Wr. Akad. der bildenden Künste (u. a. bei Eduard v. Engerth, s. d.), wo er 1867 für sein Bild „Abels Tod“ ausgez. wurde. Danach kehrte er nach Lemberg zurück und wurde in der Folge Mitarbeiter der satir. Z. „Mrówka“ (1869–70) und „Szczutek“ (1872); 1871 reiste S. – finanziert durch ein staatl. Stipendium – nach München, wo er Mitgl. des Münchener Kunstver. wurde. Zu seinem Œuvre zählen v. a. Genrebilder (so z. B. „Zur Strafe“, „Schwierige Erzählung“), kleinformatige Landschaftsbilder („Nachtlandschaft aus Polen“) und Porträts. S., der 1877 nach Wien übersiedelte, stellte seine Arbeiten in Wien, München, Lemberg, Krakau und Warschau aus. Seine Bilder befinden sich u. a. im Nationalmus. in Warschau und in der Lemberger Kunstsmlg.
Werke: Mutterbildnis, 1865; Selbstbildnis, 1869; J. Sidorowicz, Z. Sidorowiczowa, beide 1870; Dame mit Hut, Dorfweg im Herbst, beide 1878; Landschaft mit Baumgruppe, 1879; Landschaft mit Brücke; etc.
Literatur: Bénézit; PSB (mit L.); Thieme–Becker; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. 2/2, 1898; T. Wisniowecki, in: Nasz Kraj 1, 1906, Nr. 17, S. 19ff.; A. Ryszkiewicz, Malarstwo polskie: romantyzm, historyzm, realizm, 1989; H. Stepien, Artysci polscy w srodowisku monachijskim w latach 1828–1914, 1994; Archiv der Akad. der bildenden Künste, Wien; Materialiensmlg., Kunstinst. der PAN, Warszawa, Polen.
Autor: (R. Biernacka)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 12 (Lfg. 56, 2002), S. 225