Schuller, Wenzel

Schuller Wenzel (Stephan Friedrich), Arzt und Offizier. Geb. Kaschau/Kassa, Oberungarn (Košice, Slowakei), 19. 2. 1853; gest. Baden (NÖ), 5. 6. 1917.

Sohn des Dir. der ung. Rechtsakad. in Kaschau, Wenzel S. (gest. 4. 4. 1862), Vater von Eduard S.-Götzburg (s. d.). S. wuchs ab 1862 in Wien auf, besuchte bis 1871 das Akadem. Gymn. und stud. 1871–76 Med. an der Univ. Wien. Dazwischen absolv. er ab 1872 das Einjährig-Freiwilligen-Jahr und danach ab 1877 sein Freiwilligenjahr als militärärztl. Eleve im Garnisonsspital in Wien. Nach seiner Prom. 1878 wurde e S. zum Assistenzarzt ernannt. Schon kurz darauf Oberarzt, diente er bei verschiedenen Einheiten in Wien und Ungarn und war auch zeitweilig als Abt.Arzt des Truppenspitals in Raab (Gyor) tätig. Als Freiwilliger zeichnete er sich 1885 während des Serb.-Bulgar. Kriegs als Abt. Chef des Spitals des Dt. Ritterordens in Sofia aus und leitete 1889–99 das Truppenspital Steinamanger (Szombathely). Anfang der 90er Jahre ordinierte S., der sich bes. mit Chirurgie befaßte, neben seiner Diensttätigkeit auch als Armenarzt im Kom. Vasvar. 1899 als Stabsarzt nach Graz transferiert, übernahm er die Abt. für innere Krankheiten beim dortigen Garnisonsspital. Unter seiner Führung (ab 1901) wurde die Filiale Baden des Wr. Garnisonsspitals n. 2 wesentl. modernisiert. 1909 wurde S. zum Sanitätschef des 12. Korps in Hermannstadt/Nagyszeben (Sibiu) ernannt und 1911 zum Gen.Stabsarzt befördert. 1913 trat er auf eigenes Ansuchen i. R., meldete sich jedoch bei Kriegsausbruch freiwillig und wurde mit der Leitung des Garnisonsspitals in Baden samt der dortigen Reservespitäler betraut. S. wurde 1917 auf eigenen Wunsch pensioniert.


Literatur: AVA, KA, UA, alle Wien.
Autor: (Ch. Mentschl)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 329f.
geboren in Košice
gestorben in Baden

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