Schuch, Clementine von

Schuch Clementine von, Künstlername Schuch-Proska, geb. Procházka, Sängerin. Geb. Ödenburg/Sopron (Sopron, Ungarn), 12. 2. 1850; gest. Kötzschenbroda, Sachsen (Dresden, Deutschland), 11. 6. 1932.

Seit 1875 Gattin von Ernst Gottfried v. Schuch (s. d.). S. wurde unmittelbar nach ihrer Ausbildung am Wr. Konservatorium der Ges. der Musikfreunde (bei Mathilde Marchesi) 1873 an die Dresdener Hofoper als Koloratursopran engagiert, wo sie bis zum Ende ihrer Laufbahn (1894) verblieb. Im Jahr ihres Bühnenabschieds wurde sie zum Ehrenmitgl. des Hauses ernannt. Gastreisen führten sie 1879–81 und 1886 nach Wien, außerdem nach Berlin, München, Moskau und St. Petersburg. 1884 debüt. S. als Eva in Wagners „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter Hans Richters (s. d.) Leitung an der Covent Garden Opera London. Zu ihren bedeutendsten Mozartrollen zählten Blondchen, Susanna und Kgn. der Nacht, sie sang die Rosina in Rossinis „I1 barbiere di Siviglia“, Amina in V. Bellinis „La Sonnambula“, Lucia, Marie, Norina in Donizettis (s. d.) „Lucia di Lammermoor“, „La fille du régiment“ und „Don Pasquale“, Violetta in Verdis „La Traviata“, Rose Friquet in L. Maillarts „Das Glöckchen des Eremiten“, Marguerite in Gounods „Faust“, Philine in A. Thomas’ „Mignon“ u. a. Als Gesangsvirtuosin gelangte S. zu großer Berühmtheit, wobei bes. ihre vorzügl. Schulung und ihre perfekte Technik ebenso wie ihr künstler. Darstellungstalent hervorgehoben wurden.


Literatur: Eisenberg, Bühnenlex.; Enc. dello spettacolo (s. u. Schuch Ernst); Grove; Grove, Oper; Kosch, Theaterlex.; Kutsch–Riemens; Riemann, 12. Aufl.; Ulrich (Theater, Tanz und Musik); A. Ehrlich, Berühmte Sängerinnen der Vergangenheit und Gegenwart, (1895); M. Steinitzer, Meister des Gesanges, 1920; H. Schnoor, Dresden. 400 Jahre dt. Musikkultur, o. J., s. Reg.
Autor: (C. Höslinger)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 11 (Lfg. 53, 1998), S. 280f.
geboren in Sopron
gestorben in Dresden

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