Rapp, Johann

Rapp Johann, Politiker und Jurist. * Innsbruck, 14. 9. 1829; † Kaltern (Südtirol), 4. 2. 1908.

Sohn des Folgenden, Bruder des Politikers und Juristen Franz Frh. R. v. Heidenburg (s. d.); stud. an der Univ. Innsbruck Jus und war nach seiner Prom. zum Dr. jur. (1851) zunächst Konzipient, ab 1865 Advokat in Kaltern. Gemeinderat von Kaltern, war er 1877–80 Bürgermeister. 1870–1895 Tiroler Landtagsabg., 1873–98 Reichsratsabg. (Kath.-konservative Partei). R., ein überzeugter konservativer Föderalist, war im Landtag ständiger Referent des Schulausschusses, wobei er beim Kampf um das Tiroler Landesschulgesetz (1892) eine hervorragende Rolle spielte. Im Abg.Haus gehörte er dem Hohenwartklub an, trat aber aus nationalen Gründen nach dessen Auflösung (1896) der Kath. Volkspartei unter J. Frh. v. Dipauli (s. d.) bei. 1898 zog er sich aus dem öff. Leben zurück und lebte ganz wohltätigen Unternehmungen.


Literatur: Das Vaterland (Abendausg.) und Neue Tiroler Stimmen vom 5. 2., RP vom 6. 2. 1908; Knauer; S. Hahn, Reichsraths-Almanach für die Session . . . (1873/74, 1885/86, 1891/92), 1873, 1885, 1891; Parlamentar. Jb. 4, 1891; J. Nep. Frh. Di Pauli, A. Frh. Di Pauli (= Schlern-Schriften 19), 1931, s. Reg.; O. v. Gschließer, Die ersten direkten Reichsratswahlen in Tirol (1873), in: Beitrr. zur Geschichte und Heimatkde. Tirols 1 (= Schlern-Schriften 52), 1947, S. 64 f.; A. Bundsmann, Die Landeschefs von Tirol und Vorarlberg in der Zeit von 1815–1913 (= Schlern-Schriften 117), 1954, S. 122 ff.
Autor: (R. Schober)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 8 (Lfg. 40, 1983), S. 423
geboren in Innsbruck
gestorben in Kaltern an der Weinstrasse

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