Obmiński, Tadeusz

Obminski Tadeusz, Architekt. * Lemberg, 16. 4. 1874; † Lemberg, 18. 7. 1932.

Stud. 1892–96 an der Techn. Hochschule in Lemberg Architektur, Dipl.Ing. 1896–98 stud. er an der Techn. Hochschule in Berlin-Charlottenburg. Nach der Rückkehr in die Heimat entfaltete er als Architekt eine intensive Berufstätigkeit und war gleichzeitig Ass., später Adjunkt und Konstrukteur am Lehrstuhl für allg. Bauwesen an der Techn. Hochschule in Lemberg. 1908 Dr. phil. Kurz darauf wurde er zum ersten Priv.Doz. für Holzbauwesen in Polen ernannt. 1909–32 hatte er den Lehrstuhl für allg. Bauwesen an der Techn. Hochschule in Lemberg inne, ab 1910 als o. Prof. 1912/13 und 1915/16 Dekan der Fachabt. für Land- und Wasserbau, 1920/21 Dekan der Fachrichtung Architektur, 1916/17 Rektor. O. war 1911–19 Konservator der Kunstdenkmäler Ostgaliziens und später der Stadt Lemberg, ab 1920 Mitgl. der Komm. für den Wiederaufbau der kgl. Schlösser in Krakau und Warschau, Experte des Min. für bildende Künste und gleichzeitig Rechtsberater. 1928–30 war er als stellvertretender Koär. der Stadt Lemberg tätig. O. war ein äußerst begabter und vielseitiger Architekt. Er restaurierte in Lemberg die röm.-kath. Kathedrale, die Kapelle der Familie Boim und das erzbischöfliche Palais sowie die Schlösser der Familien Potocki in Pomorzany und Tarnowski in Dukla. O. erwarb auch ein Patent für die Erfindung eines Drehhangars für Flugzeuge. Als hervorragender Kenner der Holzarchitektur veröff. er eine Reihe von Arbeiten aus diesem Bereich in den Publ. der Akad. der Wiss. in Krakau.


Werke: Kirche der Muttergottes von Ostrobrama, Lemberg; Kurkirche, Krynica; Kirche, Stanislau; zahlreiche Sakralbauten im östlichen Kleinpolen; Außenhandelsakad., Bibl. der Techn. Hochschule, Kammer für Handel und Ind., Neurolog.-psychiatr. Klinik, Klinik für interne Krankheiten, alle Lemberg; Kasernen und Flughafen, Sknilów b. Lemberg; Hangars und Eisenbahnhallen, Warschau; Zuckerfabrik, Chodorów; Markthalle, Drohobycz; Kurhaus, Ciechocinek; Flughafen, Warschau–Okecie; zahlreiche Schulen; Wohnsiedlungen für Off., Beamte und Arbeiter in Lemberg, Przemysl, Radom, Nowa Wilejka, Chelm und Warschau; etc. Publ: O cerkwiach drewnianych w Galicji (Die griech.-kath. Holzkirchen in Galizien), 1913; Budownictwo ogólne (Das allg. Bauwesen), 2 Bde., 1925; Restauracje katedry lwowskiej dawne i dzisiejsze (Die Restaurierungen der Lemberger Kathedrale in Vergangenheit und Gegenwart), 1932; etc. Zahlreiche Abhh. in Z.
Literatur: Ilustrowany Kurier Codzienny vom 19., Gazeta Lwowska vom 20. 7. 1932; Rocznik Akademii Umiejetnosci, 1909/10, S. 76, 1914/16, S. 20; Czasopismo Techniczne vom 25. 10. 1932; Ilustrowana Enc., 5 Bde., 1924–27; Politechnika Lwowska, jej stan obecny i potrzeby (Die Techn. Hochschule Lemberg, ihr gegenwärtiger Zustand und ihre Bedürfnisse), 1932, S. 15, 18, 104 f.; A. Peretiatkowicz–M. Sobeski, Wspólczesna kultura polska (Die zeitgenöss. poln. Kultur), 1932, S. 179.
Autor: (S. Brzozowski)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 7 (Lfg. 33, 1977), S. 199f.
geboren in Lemberg
gestorben in Lemberg

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