Miller von Hauenfels, Albert

Miller von Hauenfels Albert, Montantechniker und -unternehmer. * Tápiószele, Kom. Pest (Ungarn), 6. 2. 1818; † Graz, 5. 11. 1897.

Sohn des 1859 nob. Montanisten Albert M. v. H. (1795–1886); absolv. nach dem Gymn. in Kremsmünster die Bergakad. in Schemnitz, trat 1840 als Praktikant beim Hauptmünzamt in Wien in den Staatsdienst, wurde 1841 Schichtmeister im Salzbergwerk Hall i. Tirol, 1847 Prof. der Baukde., der darstellenden Geometrie und des techn. Zeichnens an der Bergakad. Schemnitz. 1848 Prof. des Bergbaukurses an der k. k. steir.-ständ. Montanlehranstalt in Vordernberg, ab 1849 in Leoben. Dort Prof. der Bergbaukde., ab 1865 auch der Markscheidekde. und der Aufbereitungslehre, vorübergehend auch Leiter des Mayrschen Kohlenbergbaues in Leoben-Seegraben, dann des Seyblschen Chrombergbaues in Kraubath. 1865 eröffnete er einen Graphitbergbau im Sunk b. Trieben. M., der 1855 den Polarplanimeter erfand, war der Gründer des Berg- und hüttenmänn. Ver. für Stmk.


Werke: Ber. über die geognost. Erforschung der Umgebung von St. Michael und Kraubath in Obersteier, 1855; Die steiermärk. Bergbaue als Grundlage des provinziellen Wohlstandes, 1859; Höhere Markscheidekunst, 1868; Die Stellung der Deutschösterreicher zu Deutschland, 1872; Die Gesetze der Kometen, abgeleitet aus dem Gravitationsgesetz, 1875; Die Dual-Functionen und die Integration der ellipt. und hyperellipt. Differenziale, 1880; Theoret. Meteorol., 1883; Richtigstellung der in bisheriger Fassung unrichtigen Wärmetheorie und Grundzüge einer allg. Theorie der Ätherbewegung, 1889; Der Segelflug der Vögel und die segelnde Luftschiffahrt, 1890; etc.
Literatur: Mitt. des Naturwiss. Ver. für die Stmk., 1898, S. 71 ff.; Österr. Z. für Berg- und Hüttenwesen, 1898, S. 10 ff.; Berg- und hüttenmänn. Jb., 1906, S. 293 ff., 1907, S. 81 ff.; M. Életr. Lex.; Denkschrift zur 50jährigen Jubelfeier der k. k. Bergakad. in Leoben, 1890, S. 168; F. Hartner, Hand- und Lehrbuch der niederen Geodäsie, 10. Aufl., bearb. von E. Doležal, Bd. 1, 1921, S. 1063; A. Tárczy-Hornoch, A planiméter feltalálásának magyar vonatkozásairól (Über den ung. Anteil an der Erfindung des Planimeters), in: Geodéziai Közlöny, 1932, S. 66 ff. (mit Werksverzeichnis); ders., Ki a kompenzáló-planiméter feltalálója? (Wer ist der Erfinder des Kompensationplanimeters?), in: Bányászati és Kohászati Lapok, 1948, S. 193; Die Montanist. Hochschule Leoben 1849–1949, 1949, S. 9, 95 f.; Zum Leobener Bergmannstag, 1961; Mitt. K. Benda, Budapest.
Autor: (F. Tremel)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 29, 1975), S. 305f.
geboren in Tápiószele
gestorben in Graz
wirkte als Ingenieur in Hall in Tirol („Solbad Hall“) 1841
war Lehrer in Leoben 1849
war Schüler Kaiserlich-Königliches Gymnasium (Kremsmünster)
war Student Kaiserlich-Königliche Schemnitzer Bergakademie
war Praktikant Österreich-Ungarn. Haupt-Münzamt 1840
war Professor Kaiserlich-Königliche Schemnitzer Bergakademie 1847
war Professor Steiermärkische Ständische Montan-Lehranstalt (Vordernberg) 1848
war Leiter von Bergbau Leoben-Seegraben 1865
war Leiter von Seyblschen Chrombergbau (Kraubath a. d. Mur)
war Eigentümer von Graphitbergbau im Sunk b. Trieben 1865
war Gründungsmitglied Berg- und Hüttenmännischer Verein für Steiermark und Kärnten

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