Max, Gabriel Cornelius von

Max Gabriel Cornelius von, Maler und Illustrator. * Prag, 23. 8. 1840; † München, 24. 11. 1915.

Sohn des Folgenden, Neffe des Bildhauers Emanuel M. v. Wachstein (s. d.); Schüler von E. v. Engerth (s. d.) in Prag, stud. 1859–61 an der Wr. Akad. der bildenden Künste bei Blaas (s. d.), K. Mayer (s. d.), Ruben und Wurzinger, ab 1863 wieder in Prag und 1864–67 an der Münchner Akad. bei Piloty. Ab 1869 hatte M., der in Prag, Wien, München, Paris, Belgien, Holland und Italien arbeitete, ein Atelier in München, wo er 1879–83 als Prof. für Historienmalerei an der Akad. wirkte. Seine Interessen für Anthropol., Psychol. und Spiritismus spiegeln sich in seiner Kunst wider. Seinen Jugendwerken mit einfachen Szenen aus dem Leben mit ihrem aparten Kolorismus stehen die späteren myst. und prophet. gemeinten Sensationsbilder gegenüber, deren süß-schmerzlichen Ton er in allen Nuancen variierte. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Ehrenmitgl. der Münchner Akad., Dr. h. c. der Univ. Jena.


Werke: Phantasiebilder aus Tonstücken, 12 kolorierte Zeichnungen, photograph. Reproduktion, 1863; Schmerzvergessen, Toter Orang-Utan, beide Städt. Mus., Amsterdam; Die Geschwister, Stadtmus., Bautzen; Christus heilt ein krankes Kind, Die Schwestern, beide Nationalgalerie, Berlin; Christliche Märtyrer in den Katakomben, Institute of Art, Brooklyn; Erster Schmerz, Inspiration, beide Art Institute, Chicago; Ein Vaterunser, Gemäldegalerie, Dresden; Abendstille, Städt. Mus., Elberfeld; Julia Capulet, Brustbild eines Mädchens, beide Neue Galerie am Landesmus. Joanneum, Graz; Kindesmörderin, Die Nonne, beide Kunsthalle, Hamburg; Brustbild eines büßenden Mädchens, Wallraf–Richartz-Mus., Köln; Die ekstat. Jungfrau Anna Katharina Emmerich, Affen als Kunstrichterkollegium, beide Neue Pinakothek, München; Ein Gruß, Metropolitan-Mus., New York; Frühlingsmärchen, Österr. Galerie, Wien; etc. Illustrationen zu Gedichten, Märchen und Volksliedern; etc.
Literatur: N. Fr. Pr. vom 19. 11. 1902, 28. 4. 1906, 25. und 27. 11. 1915; Wr. Ztg. vom 25., RP vom 26. 11., Berliner Tagbl. vom 15. 12. 1915; Die graph. Künste 9, 1886/87, S. 1 ff., 25 ff.; N. Mann, G. M.’ Kunst und seine Werke, 1888; F. Pecht, Dt. Künstler des 19. Jh., Reihe 3, 1881, S. 229 ff.; Bénézit; Seubert; Thieme–Becker; Wurzbach; ADB; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. 1/2, 1895.
Autor: (R. Schmidt)
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 6 (Lfg. 27, 1974), S. 167f.
geboren in Prag
gestorben in München
ausgebildet in Prag
ausgebildet in Prag 1863
wirkte in Prag 1869
wirkte in Wien 1869
wirkte in München 1869
wirkte in Paris 1869
wirkte in Königreich Belgien 1869
wirkte in Holland 1869
wirkte in Italien 1869
war Student Akademie der bildenden Künste Wien 1859-1861
war Student Akademie der Bildenden Künste München 1864-1867
war o. Professor Akademie der Bildenden Künste München 1879-1883
war Ehrenmitglied Akademie der Bildenden Künste München
war Ehrenmitglied Friedrich-Schiller-Universität Jena

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