Mayer, Sebastian

Mayer Sebastian, Schauspieler, Sänger, Bühnendichter und Komponist. * Benediktbeuern (Bayern), 5. 4. 1773; † Wien, 9. 5. 1835.

Sohn eines Gärtners; stud. zuerst in München und Salzburg kath. Theol., widmete sich dann aber dem Gesang und ging nach Konzerten in der Schweiz und in Schwaben als Bassist zum Theater. 1792 spielte M. bei Glöggl (s. d.) in Linz. 1793 ging er zur Schikaneder-Truppe an das Freihaus-Theater in Wien, wo er als Sarastro in der „Zauberflöte“ debut. Bald auch „erster Regisseur“ dieser Bühne (ab 1801 Theater a. d. Wien), war er auf ein gutes und reichhaltiges Opernrepertoire (Boildieu, Cherubini, Méhul u. a.) bedacht. Er sang anfänglich alle ersten Baßpartien, wandte sich später aber gänzlich dem feinkom. Fach zu. 1815–27 war er Mitgl. der dt. Hofoper. Ab 1801 trug M. in den Akad., die alljährlich im März zu seinem Benefiz stattfanden, auch eigene Kompositionen vor; nach seiner Pensionierung widmete er sich vor allem der Kirchenmusik. Seine Bühnenstücke, stofflich aus der Ritter-, Geister- und Zauberromantik stammend, wurden zwar gespielt, aber nicht gedruckt. M. war mit der Opernsängerin Josefa Weber verheiratet und dadurch Schwager Mozarts.


Literatur: Katalog der Porträt-Smlg.; Kosch, Theaterlex.; H. A. Mansfeld, Theaterleute in den Akten der k. k. Obersten Hoftheaterverwaltung von 1792–1867, in: Jb. der Ges. für Wr. Theaterforschung, Jg. 13, 1961, S. 101; Giebisch–Gugitz; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB 52; F. Fuhrich, Theatergeschichte O.Ö. im 18. Jh., 1968, S. 209; I. F. Castelli, Memoiren meines Lebens, in: Denkwürdigkeiten aus Altösterr., Bd. 9, 1914, s. Reg.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 25, 1972), S. 446
geboren in Benediktbeuern
gestorben in Wien

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