Luchner, Oskar Friedrich

Luchner Oskar Friedrich, Ps. Pacificus Kaßlatterer, Rechtsanwalt und Schriftsteller. * Innsbruck, 21. 3. 1880; † Innsbruck, 18. 11. 1948.

Stud. an der Univ. Innsbruck Jus, 1904 Dr.jur., 1913–30 (nur unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg) Rechtsanwalt in Bozen, bis 1948 in Innsbruck. L., der schon als Student Anregungen im Kreise Schönherrs, Egger-Lienz’ (s. d.), A. Pichlers und A. v. Wallpachs empfangen hatte, war eine ausgesprochen satir. Begabung, welche ihn zu den Z. „Simplicissimus“ und „Jugend“ führte, wo er jahrelang mitarbeitete. Eine Auswahl seiner humorist. Skizzen und Anekdoten erschien in Buchform („Streusand drauf“, darin u. a. „Der schwarze Rettig“, eine Satire auf Prozeßsucht und formalist. Rechtsprechung). Als genauer Kenner heim. Verhältnisse vertrat L. die grundlegenden Ideen der damals neuen Heimatschutzbewegung, besonders in dem Buch „Die Tiroler Stadt“. Ungemein vielseitig und kenntnisreich, hatte er ein treffendes Urteil, gepaart mit außerordentlicher Schlagfertigkeit.


Literatur: Sibir. Tagebuch, Manuskript, Privatbesitz T. Luchner; Tiroler Tagesztg. vom 22. 11. 1948; Dolomiten, 1949, n. 117; Der Schlern, Bd. 1, 1926, S. 109 ff., Bd. 23, 1949, S. 91; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Wer ist’s? 1912–35; Mitt. E. Luchner, Innsbruck.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 24, 1971), S. 341
geboren in Innsbruck
gestorben in Innsbruck

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