Lechleitner, Franz

Lechleitner Franz, Journalist und Dichter. * Innsbruck, 7. 3. 1865; † am Sarner See (Schweiz), 3. 11. 1928.

Stud. an der Univ. Innsbruck Germanistik; er schloß sich an die dt.-nationale Bewegung an und entfaltete eine rege journalist. Tätigkeit, 1899 Hauptmitarbeiter am parteipolit. „Scherer“. Die ersten Dichtungen zeigen schon Gewandtheit in Vers und Prosa. L. versuchte sich in fast allen literar. Gattungen, knüpfte auch ans Tiroler Volksschauspiel an. In seinem Roman „Wie ein Tiroler Büeblein deutschnational wurde“ erzählte er seinen bewegten geistigen Entwicklungsgang, verbunden mit einer lebhaften, oft sarkast. gefärbten Darstellung des Lebens im Innsbruck der 70er und 80er Jahre und trefflichen Schilderungen aus der heim. Bergwelt. Fortwährende Ausfälle gegen die Kirche schmälern den Reiz dieser Selbstbiographie und führten zur amtlichen Beschlagnahme des W. Später lebte L. als Gast des Großherzogs von Weimar auf der Wartburg seinen für die Folge entscheidenden literar. Stud. und hier vollzog sich der Übergang vom modernen Roman zum hist. Als Privatsekretär des Fürsten zu Wied (Neuwied am Rhein) unternahm er weite Reisen.


Literatur: Tiroler Stimmen, 1893, n. 5; Innsbrucker Nachrichten vom 8. 11. 1928; Von dt. Art und Kunst, 1905, S. 23; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch–Pichler–Vancsa; Kosch; Jung-Tirol, 1899; M. Enzinger, Tiroler Schrifttum der neueren Zeit, in: Österr. Rundschau, 1934, S. 150.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 73f.
geboren in Innsbruck
gestorben in am Sarner See

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