Lederer, Emil

Lederer Emil, Nationalökonom. * Pilsen (Plzen, Böhmen), 22. 7. 1882; † New York, 29. 5. 1939.

Stud. Jus und Nationalökonomie an der Univ. Wien (1906 Dr.jur.) und München (Dr.rer.pol.); 1907–10 Sekretär des niederösterr. Gewerbe-Ver. Wien. 1908 Schriftleiter des „Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik“. 1912 Priv.-Doz. für Nationalökonomie, 1920 ao. Prof., 1922 o. Prof. an der Univ. Heidelberg, 1923–25 Gastprof. an der Univ. Tokio, 1931 o. Prof. für Nationalökonomie an der Univ. Berlin, ab 1933 in den USA, wo er der erste Dekan der „New School of Social Research“ in New York wurde, an deren Gründung er maßgeblichen Anteil hatte. L.s Sozialisierungstheorie war weniger ökonom. als sozialer und polit. Natur. Von ihm stammt auch die Unterscheidung zwischen arbeitserfordernden, konjunkturbelebenden Neuerungen und arbeitssparenden Verbesserungen der laufenden Produktion. Er war einer der ersten, der auf die Verzerrung des Marktes durch unvollständigen Wettbewerb hinwies.


Literatur: Allg. Ztg. des Judentums vom 25. 6. 1952; Wininger; Enc. Jud.; Jew. Enc.; Jüd. Lex.; Kürschner, Gel. Kal., 1931; Wer ist’s? 1935; Handwörterbuch der Sozialwiss., Bd. 6, 1959, S. 552 ff.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 82f.
geboren in Pilsen
gestorben in New York City

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