Lederer, Hugo

Lederer Hugo, Bildhauer. * Znaim (Znojmo, Mähren), 16. 11. 1871; † Berlin, 1. 8. 1940.

Sohn eines Dekorationsmalers; nach Besuch der Znaimer Fachschule für Keramik (1885–88) und der Erfurter Kunstgewerblichen Werkstätte wurde er 1891 Gehilfe der Bildhauer J. Schilling (Dresden), 1892 bei Chr. Behrens (Breslau), 1893 bei R. Toberentz (Berlin) und machte sich 1895 in Berlin selbständig. Der Durchbruch gelang ihm 1901 mit dem 1. Preis für das Bismarck-Denkmal in Hamburg (Statue 15 m hoch). Ein zweites Bismarck-Denkmal, als Nationaldenkmal bei Bingen am Rhein 1911 geplant (gem. mit dem Architekten W. Kreis), unterblieb infolge des Kriegsausbruches 1914. L. wurde 1915 Prof. an der Akad. für bildende Kunst in Berlin und 1920 Leiter der Meisterklasse daselbst. Seine Werke verlagerten sich themat. von genrehaften Statuen und Gruppen (z. T. Grabdenkmäler) zu Bildnisbüsten, stilist. von naturalist. über neubarocke Ausdrucksmittel zu monumentalisierenden Gestaltungen, die für ihn typ. blieben. Zahlreiche Werke in vielen dt. Städten (Denkmäler) und Museen (Büsten) blieben erhalten.


Literatur: Bohemia vom 14. 11. 1931; Lidove Noviny vom 4. 8. 1940; Berliner Architekturwelt, Sonderh. 6, 1906; Velhagen & Klasings Monatshe., 1909, S. 387 ff.; Dt.-mähr.-schles. Heimat, 1930; H. Krey, H. L., ein Meister der Plastik, 1931; Toman; Bénézit 5; Thieme–Becker; Vollmer; Wininger; Wer ist’s? 1935; Masaryk 4; W. Radenberg, Moderne Plastik, 1912; A. Kuhn, Die neuere Plastik, 1921; L. Hevesi, Altkunst–Neukunst, 1909, S. 238.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 83
geboren in Znaim
gestorben in Berlin

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