Lanzedelly, Josef d. Ä.

Lanzedelly (Lancedelli) Josef d. Ä., Maler und Lithograph. * Cortina d’Ampezzo (Belluno), 26. 2. 1772; † Wien, 5. 12. 1831.

Sohn eines Uhrmachers, Vater des Folgenden und des Lithographen und Zeichners Karl L. (s. d.), Großvater des Vorigen. Erst 1806 Schüler der Akad. der bildenden Künste in Wien, war er als Zeichner und einer der frühesten Lithographen in Wien anfangs Mitarbeiter von A. F. Kunike (s. d.), später des Lithograph. Inst. Seine Volksszenen zeigen den Einfluß des französ. Meisters des Farbstiches L. Ph. Debucourt (1755–1832). L. führte das Sittenbild in die lithograph. Darstellung ein und gab ihm satir. und karikaturist. Züge. Er war sehr produktiv und machte bereits 1819 erste Versuche in der Chromolithographie. Aus späterer Zeit stammen nach eigenen Zeichnungen viele lithographierte Porträts. Ab 1821 war er wegen „Wahnsinn“ (vorübergehend?) in einer Heilanstalt. Von seinen 7 Kindern waren Josef d. J. L. und Karl L. Lithographen, Barbara L. (1814–1915) unter dem Künstlernamen Betty Vanini Schauspielerin.


Literatur: Hormayrs Archiv, 1822, n. 53; Modenztg., 1822, n. 105; Bénézit 5; Nagler; Thieme–Becker; Wurzbach; H. Schwarz, Die Anfänge der Lithographie in Wien, phil. Diss., Wien, 1921, S. 203 ff.; C. Glaser, Die Graphik der Neuzeit, 1923; Das Wr. Heimatbuch, Mariahilf, red. von H. Kaut u. a., 1963, S. 231; F. v. Boetticher, Malerwerke des 19. Jh., Bd. I/2, 1895; Katalog Smlg. E. Kann (Auktion bei S. Kende, Wien), 1904; Lagerkatalog Gilhofer, n. 76, 1906, S. 27, n. 121, 1915, S. 38 ff.; Katalog J. Schwarz (Wien), Mai 1920, n. 1778.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 5 (Lfg. 21, 1970), S. 22
geboren in Cortina d’Ampezzo
gestorben in Wien
wirkte in Wien
war in Ausbildung Institution (Dummy)
war Student Akademie der bildenden Künste Wien
war Mitarbeiter von Lithographisches Institut (Wien)

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