Lauda, Ernst Ritter von

Lauda Ernst Ritter von, Wasserbau- und Brückenbautechniker. Geb. Linz (Oberösterreich), 15. 8. 1859; gest. Wien, 3. 7. 1932; röm.-kath.

Sohn des Direktors der Kaiserin Elisabeth-Bahn Adolf Lauda, Vater des Mediziners Ernst Lauda (1892–1963) und des Industriellen Hans Lauda (1896–1974), Urgroßvater des Unternehmers und ehemaligen Rennfahrers Niki Lauda (geb. 1949). – L. besuchte die Schottenfelder Oberrealschule in Wien, studierte ab 1876 an der Bauingenieurschule der TH Wien (2. Staatsprüfung 1882) und war dort 1881–84 Assistent für Baumechanik und Brückenbau. Anschließend trat er in den Staatsbaudienst ein, wo er zunächst fast ausschließlich im Brückenbau in leitender Funktion tätig war (Donaubrücke Stein-Mautern, Rekonstruktion der Moldaubrücke bei Bubna/Prag-Holeschowitz, Überbrückung der Noce-Schlucht von Santa Giustina im Trentino etc.) und ministerielle Brückenbauvorschriften verfasste. 1895 zum Vorstand des Hydrographischen Zentralbüros in Wien ernannt, erfolgte unter seiner Leitung die Ausgestaltung des hydrographischen Dienstes in Österreich, die Errichtung einer hydrometrischen Versuchsanstalt und die Reorganisation des Wasserstandsnachrichtendienstes, wobei L. dieser neuen Institution zu internationalem Renommee verhalf. 1909 wechselte er, inzwischen Ministerialrat, als Vorstand der Wasserbausektion in das Ministerium für öffentliche Arbeiten. Auf L. gehen u. a. der österreichische Wasserkraftkataster und die Errichtung einer staatlichen Versuchsanstalt für Wasserbau zurück. Neben Flussregulierungsmaßnahmen fielen auch Talsperren und Hafenbauten in seinen Aufgabenbereich. L. war zudem zweiter Stellvertreter des Vorsitzenden der Donau-Regulierungs-Kommission und fungierte 1915 und 1916 als Präsident des österreichischen Ingenieur- und Architekten-Vereins. 1917 und 1918 leitete er als Vorstand der Hochbau- und Wiederaufbausektion im Ministerium für öffentliche Arbeiten den Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Gebiete. Ab 1918 im Ruhestand, war L. von 1920 an noch als Honorardozent für Enzyklopädie der Ingenieurwissenschaften an der TH Wien tätig. Er gehörte dem Beirat des Technischen Versuchsamts an, war Kurator der schiffsbautechnischen Versuchsanstalt und Administrationsrat der Donau-Dampschiffahrts-Gesellschaft und verfasste wichtige Fachbeiträge zur Hydrographie. L. war Ritter des Franz Joseph-Ordens (1892), des Ordens der Eisernen Krone II. Klasse (1914) und Träger weiterer Auszeichnungen. 1917 erhielt er das Ehrendoktorat der TH Wien und wurde in den Ritterstand erhoben.


Referenz: ÖBL Online-Edition, Bd. (Lfg. 1, 2011)
geboren in Linz
gestorben in Wien
wirkte als Ingenieur in Krems an der Donau
wirkte als Ingenieur in Prag
wirkte als Ingenieur in Santa Giustina
war Schüler Staats-Ober-Realschule am Schottenfelde (Wien)
war Student Technische Hochschule Wien 1876
war Assistent Technische Hochschule Wien 1881-1884
war Vorstand Hydrographisches Zentralbüro (Wien) 1895
war Ministerialrat Österreich. Ministerium für Öffentliche Arbeiten 1909
war stellvertretender Vorsitzender Donauregulirungscommission (Wien)
war Mitbegründer und Vizepräsident Österreichischer Ingenieur- und Architektenverein 1915-1916
war Abteilungsleiter Österreich. Ministerium für Öffentliche Arbeiten 1917-1918
war Dozent Technische Hochschule Wien 1920
war Verwaltungsrat Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft
war Mitglied Franz-Joseph-Orden 1892
war Mitglied Österreichisch-Kaiserlicher Orden der Eisernen Krone 1914
war Student Technische Hochschule Wien 1917
war Vorstandsmitglied Technische Versuchsanstalt Wien (TH Wien)

Lifeline