Landsteiner, Karl Borr.

Landsteiner Karl Borr., Priester, Schriftsteller, Jugend- und Volksbildner. * Stoitzendorf b. Eggenburg (N.Ö.), 30. 8. 1835; † Nikolsburg (Mikulov, Mähren), 3. 4. 1909.

Sohn eines Verwalters im Dienste des Stiftes Klosterneuburg; trat 1857 in den Piaristenorden, stud. an der Univ. Wien Theol., dann Germanistik, Geschichte und Geographie sowie ein Jahr an der Akad. der bildenden Künste. 1860 Priesterweihe, 1865 Ablegung der Lehramtsprüfung für Dt. und Geschichte. 1864–69 Prof. am Piaristengymn. Krems, 1869–86 Prof. am Piaristengymn. in Wien Josefstadt. 1873 Übertritt in den Weltpriesterstand, 1880 Mitgl. des erzbischöflichen Konsistoriums (Leitung der geistlichen Schulangelegenheiten der Erzdiözese Wien), Domherr zu St. Stephan, ab 1886 Stadtpfarrer und infulierter Propst in Nikolsburg. L. war 1876–86 Gemeinderat von Wien, Mitgl. des niederösterr. Landesschulrates, Präs. des Wr. Tierschutzver. (trat für internationalen Vogelschutz ein) und schon sehr früh als Volksbildner (populäre Vorlesungen) tätig. Mit Zeitromanen kath. Tendenz erfolgreich, ursprünglich und bedeutend aber nur als Vorläufer der Heimatkunst durch hauptsächlich in Wochenztg. und Kalendern verstreute Erzählungen. Entdecker Missons.


Literatur: Dolomiten vom 7. 4. 1959; Hist.-polit. Bll. für das kath. Deutschland, Bd. 134, 1904, S. 749 ff.; A. Suda, K.L., phil. Diss. Wien, 1949 (mit Werks- und Literaturverzeichnis); M. Hroschek, K. L. als Erzähler, phil. Diss. Wien, 1948; Jahresber. des Bundes-Gymn. und -Realgymn. in Krems am Schlusse des Schuljahres 1967/68, 1968; Brümmer; Giebisch–Gugitz; Giebisch—Pichler—Vancsa; Kosch; Nagl–Zeidler–Castle 2–4, s. Reg.; Wurzbach; Kosch, Das kath. Deutschland; Wer ist’s? 1908; Biograph. Jb., 1912.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 434f.
geboren in Stoitzendorf
gestorben in Nikolsburg

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