Landauer, Stephan

Landauer Stephan, Jurist. * Wien, 13. 11. 1873; † Wien, 1. 8. 1923.

Nach Absolv. der jurid. Stud. an der Univ. Wien (1896 Dr.jur.) trat L. 1896 als Rechtspraktikant in die Finanzprokuratur in Wien ein. Nach Ablegung der Finanzprokuratursprüfung (1899) wurde er 1899 zum Konzipienten, (1902 Advokatursprüfung) 1910 zum Finanzprokuraturssekretär, 1918 zum Finanzrat ernannt. 1921 Oberfinanzrat. L. zeichnete sich durch rasche und richtige Auffassung von Rechtsfragen aller Art aus, wobei vor allem seine rechtstheoret. Fähigkeiten allg. anerkannt wurden. Er erstellte zahlreiche Gutachten in Kriegsgewinn-Steuerangelegenheiten sowie in Exekutionssachen. L. leitete das Exekutionsreferat in Abwesenheit des Referenten und vertrat das Ärar erfolgreich in zahlreichen Prozessen. Er verfaßte vor allem zivilrechtliche Schriften und Abhh., wobei eine Darstellung des österr. Hypothekenrechts, in der er die Einwirkungen der Zivilprozeßordnung und der zivilrechtlichen Nebengesetze auf das Recht des ABGB aufzeigt, sein wiss. Hauptwerk darstellt.


Literatur: N. Fr. Pr. vom 3. 8. 1923; Finanz- und Hofkammerarchiv, Wien.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 20, 1969), S. 427f.
geboren in Wien
gestorben in Wien

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