Křižkovský, P. Pavel

Križkovský P. Pavel (Karel), O. E. S. A., Musiker. * Kreuzendorf (Holasovice, österr. Schlesien), 9. 1. 1820; † Brünn, 8. 5. 1885.

Von einem Onkel erzogen, war 1826–32 an der Schule in Neplachowitz, wo ihn der Chordir. A. Urbánek förderte. Als Sängerknabe an der Kirche Maria Himmelfahrt in Troppau, besuchte er dort die Normalschule (1833/34) und das dt. Gymn. (1834–39). Wegen Geldmangels gab er das Stud. (1839) auf und wirkte als Lehrer in Jamnitz und Troppau. 1843 nahm er das Stud. in Brünn wieder auf, trat hier 1845 in das Augustinerkloster ein und stud. Musik (G. Rieger) und Theol. (1846–50). 1848 wurde er zum Priester geweiht und Regenschori seines Klosters. K. griff als ausübender Musiker und Organisator (Mitbegründer und Chormeister der „Beseda Brnenská“) bestimmend in das Brünner Musikleben ein. 1872 ging er wegen beruflicher Zurücksetzung nach Olmütz und übernahm im folgenden Jahr hier das Domkapellmeisteramt. 1883 kehrte er nach einem Schlaganfall in das Brünner Kloster zurück. K. ist in mehrfacher Hinsicht für die tschech. Musikgeschichte von großer Bedeutung: als Lehrer (W. Jahn, L. Janácek, I. Vojácek), als Vorkämpfer der tschech.-nationalen Musikbewegung und damit Vorläufer Smetanas, und schließlich auf kirchenmusikal. Gebiet als Vertreter des Cäcilianismus (neben F. Lehner in Prag). Er war Ehrenmitgl. zahlreicher musikal. Ges.


Literatur: Cernušák-Štedron-Novácek; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Einstein; Grove; Riemann; Thompson; I. Belza, Ceská klasická hudba (Klass. tschech. Musik), 1961; V. Helfert, Ceská moderní hudba (Moderne tschech. Musik), 1937; A. Hnilicka, Kontury vývoje hudby poklasické v cechách (Die Entwicklung der nachklass. Musik in Böhmen im Umriß), 1935; O. Sourek, Život a dílo Antonína Dvoráka (Leben und Werk von A. D.), 4 Bde., 1954–57; Otto 15.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 282
geboren in Holasovice
gestorben in Brünn

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