Krapka, Josef

Krapka Josef, Ps. Náchodský, Politiker und Journalist. * Pawlischow b. Nachod (Pavlišov, Böhmen), 22. 7. 1862; † Proßnitz (Prostejov, Mähren), 13. 4. 1909.

Gelernter Tischler; reiste mit staatlicher Unterstützung 1884/85 durch Frankreich, England, Rußland, Rumänien und Serbien, war 1885–87 in Wien als Zeichner angestellt, 1887/88 Mitgl. einer wandernden Schauspielertruppe. 1888 war er als Bauarbeiter Mitgl. der Gewerkschaftsbewegung in Prag (1890–92 Schriftführer des „Politischen Klubs der Arbeiterschaft für Prag und Umgebung“) und arbeitete in der Sozialdemokrat. Partei als Journalist und Politiker, u. a. 1897–1903 bei der Ztg. „Delnické listy“ (Arbeiterbl.) in Wien und gründete hier den tschech. Theaterver. „Máj“. 1903–09 Redakteur der Ztg. „Hlas lidu“ (Volksstimme) in Proßnitz. Er hielt zahlreiche Vorträge und übers. einige Werke von K. Marx und F. Lassalle ins Tschech. K. kandidierte einige Male für den Reichsrat (1894, 1897, 1906, 1907) und war 1897 Mitgl. des Exekutivkomitees der gesamtösterr. Sozialdemokratie. Auch seine literar. Arbeiten, die größtenteils durch Z. in Umlauf gebracht und oft zensuriert worden waren, stellte er in den Dienst der Politik. K. sammelte Arbeiterlieder und verfaßte Rezensionen, besonders Theaterkritiken, durch die er dem Realismus in der Kunst Geltung verschaffte.


Literatur: J. K., apoštol socialismu (J. K., ein Apostel des Sozialismus), Festschrift, 1934; Slovník ceských spisovatelu, 1964; Masaryk 4.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 4 (Lfg. 18, 1968), S. 211
geboren in Pavlišov
gestorben in Prossnitz

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