Jax, Johann

Jax Johann, Fabrikant. * Thierberg (Mühlviertel, O.Ö.), 26. 11. 1842; † Linz, 1. 7. 1937.

Sohn eines kinderreichen Mühlviertler Kleinpächters. Ging nach Erlernung des Schneiderhandwerkes auf Wanderschaft, wurde dann zum IR. 14 einberufen und nahm an den Schlachten bei Oeversee und Königgrätz teil. Nachdem er bei seiner Rückkehr in Innsbruck die erste nach Österr. gekommene Nähmaschine kennengelernt hatte, war er vorübergehend bei einem Schneider in Linz beschäftigt, eröffnete aber schon 1867 ein Geschäft für den Verkauf der damals in Österr. noch wenig bekannten Nähmaschinen. Eine für die damalige Zeit großzügige Reklame und kaufmänn. Tüchtigkeit verhalfen ihm bald zum Erfolg; er machte ausgedehnte Geschäftsreisen und konnte in der Folge 36 Niederlagen in der westlichen Hälfte der Monarchie eröffnen. Die 1875 wesentlich vergrößerte Fa. nahm 1892 selbst die Produktion von Nähmaschinen-Möbeln-Gestellen, später auch von -Köpfen, auf und trug wesentlich zur Verbreitung dieser Maschinen in Österr. bei. Die 1930 von J.s Sohn übernommene Fa. ging 1958 unter Beibehaltung des Firmennamens in familienfremde Hände über. J., der auch wesentlichen Anteil an der Einführung und Verbreitung der aufkommenden Schreibmaschinen und Fahrräder in Österr. hatte, ließ 1900 als erster im Raume von Linz Arbeiterwohnhäuser für seine Belegschaft errichten, war Initiator eines Denkmalkomitees zur Rettung der damals in argem Verfall liegenden Dreifaltigkeitssäule und stellte selbst einen großen Geldbetrag zur Verfügung. J. veranlaßte die planmäßige Verbauung des Gebietes südlich der Westbahn, stiftete den Grund zum Bau der Herz-Jesu-Kirche, förderte die Bautätigkeit auch in anderen Teilen der Stadt und war durch drei Jahre im Gemeinderat der Stadt Linz vertreten.


Literatur: Linzer Volksbl. vom 27. 11. 1932 und 24. 6. 1950; Linz heute, 1950, S. 129; Meixner, S. 283; Mitt. P. Jax, Wolfpassing (N.Ö.).
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 89f.
geboren in Thierberg
gestorben in Linz

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