Grobben, Karl

Grobben Karl, Zoologe. * Brünn, 27. 8. 1854; † Salzburg, 13. 4. 1945.

Stud. an der Univ. Wien bei Claus (s.d.), 1876 dessen Ass., 1877 Dr.phil., 1879 Priv. Doz. für Zool. und vergl. Anatomie, 1884 ao., 1893 o. Prof. an der Univ. Wien, 1896 Vorstand des 1. zoolog. Universitätsinstitutes. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien; 1913 Hofrat. Erhielt 1944 den Prinz-Eugen-Preis der Stadt Wien. G. arbeitete hauptsächlich über Wirbellose; besonders hervorzuheben sind anatom.-histolog. und entwicklungsgeschichtliche Arbeiten über Crustaceen und morpholog. Arbeiten über Mollusken. Von den zahlreichen wertvollen Einzelbeobachtungen in G.s überaus gründlichen und exakten Arbeiten sind von besonderer Bedeutung die Erkennung der „Sporen“ vielzelliger Tiere als Eier mit parthenogenet. Entwicklung (in der Arbeit über Moina) und die Unterscheidung eigener, für den Aufbau der Gonaden bestimmter Furchungskugeln in der Arbeit über Cetochilos, der ersten embryolog. Arbeit über eine streng determinative Entwicklung. Das von Claus begründete und von G. fortgeführte „Lehrbuch der Zoologie“, in dem G. vor allem den systemat. Teil ganz neu bearbeitete, wobei insbesondere das System der Crustaceen bemerkenswerte Änderungen erfuhr, erlangte Weltruf und wurde in viele Sprachen übersetzt.


Literatur: M.Pr. vom 27. 8. 1914; N.Wr. Tagbl. vom 23. 8. 1924 und 26. 8. 1934; Almanach Wien, 1946; Botanik und Zoologie in Österr. (mit Beitr. von G.); Österr. Naturforscher und Techniker, 1951; Eisenberg 2; Jb. der Wr. Ges., 1929; Kürschner; Wer ist's? 1935; Wer ist wer? 1937.
Referenz: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 6, 1957), S. 65f.
geboren in Brünn
gestorben in Salzburg

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