Großvater des Antiquars →Johann Schratt, Vater des Buchhändlers Anton Binz (geb. Wien, 28. 4. 1780; gest. Baden, Niederösterreich, 14. 9. 1842) und der mit dem Wund- und Kurarzt →Johann Chrysostomus Schratt verheirateten Rosalia Binz. – B. studierte Philosophie an der Universität Freiburg und scheint 1771 als Medizinstudent an der Wiener Universität auf. 1779 heiratete er Elisabeth Ohl (Oll) (geb. um 1738; gest. Wien, 28. 9. 1807), die Witwe des Universitätsbuchhändlers Johann Ohl (Oll). B. erhielt dessen Buchhandelsbefugnis, 1782 wurde ihm auch eine Buchdruckergerechtigkeit verliehen, die er allerdings 1790–1816 nicht ausübte. Er spezialisierte sich auf den Antiquariatsbuchhandel, wobei ihm die josephinischen Klostersäkularisierungen die Möglichkeit boten, ein großes Lager aufzubauen. Schwerpunkt seines Interesses als Antiquar waren Theosophie, Alchemie und Kabbalistik. Daneben besaß B. 1790–99 und 1812–16 eine Leihbibliothek mit vorwiegend wissenschaftlichen Beständen. 1793 erwarb er zusätzlich die Linzer Buchhandlung von Franz Anton Hoffmeister, 1807 dann dessen Wiener Buchhandelsbefugnis. Im selben Jahr trat sein Sohn Anton als Gesellschafter in die Firma ein. Im Verlag von B. erschienen u. a. wissenschaftliche Werke, Romane, Zeitschriften und Theaterliteratur von Philipp Hafner und →Joachim Perinet. Als Bücherschätzmeister beim Stadtmagistrat und Stiftsgericht Schotten schätzte B. u. a. Mozarts Bibliothek. Er war 1811–13 sowie 1819–21 Ober-, 1817–19 Untervorsteher des Wiener Buchhändlergremiums. Seine Buchhandlung befand sich an wechselnden Orten, über längere Zeit jedoch im Zwettlhof am Stephansplatz (Wien 1).