Stud. bei seinem Onkel, dem Lemberger Rabb. Isaac Judah S. (1828–1906), und wurde schon in jungen Jahren als Talmudist bekannt. Dennoch fand er zunächst als Kaufmann Beschäftigung, nahm aber, nach geschäftlichen Mißerfolgen, 1893 die Rabb.Stelle von Przemysl an, 1898 – da die staatlichen Behörden seine Ernennung nicht anerkannten – die eines Rabb. in Kolomea (Kolomyja). 1904 kehrte er als Oberrabb. nach Przemysl zurück. Im gleichen Jahr engagierte sich S. auf dem allg. „Misrachistentag“ in Preßburg (Bratislava) – 1902 war ein orthodoxes Zentrum „Misrachi“ innerhalb der russ. zionist. Organisation gegründet worden – und gehörte zu den drei Österreichern, die die Einladung mitunterzeichnet hatten. Er wurde dort als Vertreter Galiziens in die Leitung gewählt. 1907 wollte die Misrachi-Bewegung S. als Kandidaten für die österr. Reichsratswahlen nominieren, doch wurde seine Kandidatur von der eher sozialist. dominierten Bewegung „Poale Zion“ verhindert, was den Austritt der „Misrachi“ aus dem österr. zionist. Verband provozierte – 1911 löste sie sich vom zionist. Weltverband. Während des Ersten Weltkriegs zeichnete sich S. durch sein soziales Engagement im von der russ. Armee besetzten Przemysl aus und weigerte sich, die Stadt zu verlassen, solange nicht alle Juden emigriert waren. Nach zwei in Wien verbrachten Jahren kehrte er 1917 wieder nach Przemysl zurück. S. hatte großen Einfluß in der als Reaktion auf die josephin. Reformen entstandenen jüd. Aufklärungsbewegung „Haskalah“. In seiner Amtszeit wurde 1893 in Przemysl der jüd. nationale Ver. „Jeschurun“ gegründet. Der Großteil von S.’ Predigten ging als Manuskript verloren.